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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

„Wir wollen reden?!“ Überprüfung von langfristigen Effekten bei der Vermittlung von sozialen und kommunikativen Kompetenzen durch Erhebung der Einstellung zum Erlernen von kommunikativen Fähigkeiten

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  • corresponding author Nora Lichtenstein - Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • Isabelle Ensmann - Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • Houda Hallal - Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • Jana Kupke - Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • Jan Matthes - Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • Christoph Stosch - Universität zu Köln, Köln, Deutschland
  • Rainer Haak - Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP15_08

doi: 10.3205/13gma149, urn:nbn:de:0183-13gma1495

Published: August 20, 2013

© 2013 Lichtenstein et al.
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Text

Hintergrund und Fragestellung: Die Medizinische Fakultät der Universität zu Köln realisiert die Neuausrichtung des zahnmedizinischen Studiums entlang der ADEE-Kriterien [1] und der noch zu verabschiedenden neuen Approbationsordnung für Zahnärzte [2], [3]. Seit 2009 wurde ein longitudinales Curriculum zu kommunikativen und sozialen Kompetenzen entwickelt und implementiert (Projekt „LSK-Dent“, studienbeitragsgefördert) [1], [4]. Im Rahmen der Evaluation wurde untersucht, ob die Teilnahme an einem solchen Curriculum Einfluss auf die Haltung bzw. Einstellung der Studierenden gegenüber dem Thema Kommunikation nehmen kann. Es gibt Hinweise darauf, dass Studierende der Medizin zu Beginn ihres Studiums positiver gegenüber diesem Thema eingestellt sind, als gegen Ende des Studiums [5]. Es wurde geprüft, ob sich diese Tendenzen bestätigen lassen und ob das Longitudinalcurriculum „Soziale und Kommunikative Kompetenzen“ Einfluss auf die Einstellung der Studierenden nehmen.

Methode: Es wurde ein Fragebogen zur Einstellung zum Erlernen von kommunikativen Fähigkeiten (CSAS-D) eingesetzt [6]. Dieses Instrument umfasst 26 Items, die Aussagen zu positiven und negativen Einstellungen zum Erlernen von kommunikativen Fähigkeiten umfassen und mittels einer 5-stufigen Ratingskala („stimme überhaupt nicht zu“ bis „stimme sehr zu“, kodiert von 1 bis 5) beantwortet werden. Die Untersuchungsgruppe umfasste Studierende der Zahnmedizin der Universität zu Köln (N=175), die an den Kursen des LSK-Dent teilgenommen haben. Die Kontrollgruppe bestand aus Studierenden der Zahnmedizin der Universität Leipzig (N=222), wo zum Zeitpunkt der Erhebung noch keine Kurse zum Thema Kommunikation stattfanden. Die Daten wurden mittels einer zweifaktoriellen Varianzanalyse ausgewertet.

Ergebnisse: Im Durchschnitt stimmen die Studierenden den positiven Aussagen zum Erlernen von kommunikativen Fähigkeiten „eher zu“ (Köln M=3,8, SD=0,5, Leipzig M=3,7, SD=0,5). Für die Interaktion der Faktoren Studienort und Studienabschnitt liegt ein signifikanter Effekt vor (F (1, 39=4,13, p<,05, ƞ²=,01): Studierende der Zahnmedizin in Köln im klinischen Abschnitt berichten signifikant mehr positive Einstellungen zum Erlernen von kommunikativen Fähigkeiten als Studierende der Zahnmedizin an der Universität Leipzig im klinischen Abschnitt. In Leipzig berichten die Studierenden im klinischen Abschnitt signifikant weniger positive Einstellungen als im vorklinischen Abschnitt. In Köln findet sich hier kein statistisch signifikanter Unterschied.

Schlussfolgerungen: Die befragten Studierenden der Zahnmedizin in Köln und Leipzig sind positiv gegenüber dem Erlernen von kommunikativen Fähigkeiten eingestellt. Ein Longitudinalcurriculum soziale und kommunikative Kompetenz kann daran ansetzen und diese Einstellungen weiter fördern.


Literatur

1.
Association for Dental Education in Europe. Profile and Competences for the Graduating European Dentist Update 2009. Dublin: Association for Dental Education in Europe; 2009. Zugänglich unter/available from: http://www.adee.org/cms/uploads/adee/ProfileCompetencesGraduatingEuropeanDentist1.pdf External link
2.
Medizinischer Fakultätentag. Die neue zahnärztliche Approbationsordnung in der Warteschleife, Pressemitteilung des MFT vom 02.07.2009. Berlin: Medizinischer Fakultätentag; 2009. Zugänglich unter/available from: http://www.mft-online.de/dokument/mft_pm_aoz_02_07_09.pdf External link
3.
Medizinischer Fakultätentag. Informationen zur geplanten Approbationsordnung für Zahnärzte, Pressemitteilung des MFT vom 02.07.2009. Berlin: Medizinischer Fakultätentag; 2009. Zugänglich unter/available from: http://www.mft-online.de/dokument/mft_info_aoz_02_07_09.pdf External link
4.
Bachmann C, Hölzer H, Dieterich A, Fabry G, Langewitz W, Lauber H, Ortwein H, Pruskil S, Schubert S, Sennekamp M, Simmenroth-Nayda A, Silbernagel W, Scheffer S, Kiessling C. Longitudinales, bologna-kompatibles Modell-Curriculum "Kommunikative und Soziale Kompetenzen": Ergebnisse eines interdisziplinären Workshops deutschsprachiger medizinischer Fakultäten. GMS Z Med Ausbild. 2009;26(4):Doc38. DOI: 10.3205/zma000631 External link
5.
Power BT, Lennie SC. Pre-registration dietetic students' attitude to learning communication skills. J Hum Nutr Diet. 2012;25:189-197.
6.
Speidel V, Willms L, Müller AK, Greß H, Köllner V. Einstellung zum Erlernen kommunikativer Fertigkeiten - Validierung der deutschsprachigen Version der Communication Skills Attitude Scale (CSAS-D). In: Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma. DOI: 10.3205/11gma225 External link