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Der Traumakurs zum Aachener Rettungsdienstpraktikum EUREGIONAL (RDPEUREGIONAL) – Die Vermittlung welcher Lehrinhalte ist in einem komprimierten Kurskonzept möglich?
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Published: | August 20, 2013 |
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Hintergrund: Seit dem Sommersemester 2012 wird vom Arbeitskreis Notfallmedizin (AKN) der Fachschaft Medizin der RWTH Aachen das RDPEUREGIONAL angeboten. Bei diesem Praktikum wird es den Studierenden ermöglicht, die Besatzung einer niederländischen Ambulance für zwei Acht-Stunden-Schichten zu begleiten. Als Bewerbungsgrundlage wird, neben einem absolvierten Kurs in erweiterten lebensrettenden Maßnahmen nach Leitlinien des European Resuscitation Council (ERC) im AIXTRA, die Teilnahme am Traumakurs auf Grundlage des Konzeptes des Pre Hospital Trauma Life Support (PHTLS®) vorausgesetzt.
Zielsetzung: Der routinemäßige Einsatz eines Notarztes ist in der niederländischen Präklinik nicht vorgesehen. Auf Grund von Besonderheiten in Bezug auf personelle Ressourcen und der Kompetenzen an der Einsatzstelle ist die Ausbildung der Ambulanceverpleegkundige umfangreicher und es wird viel Wert auf ein strukturelles und an Prioritäten orientiertes Vorgehen bei der Patientenversorgung gelegt. International zertifizierte Kurse nach den Richtlinien des ERC und dem Konzept des PHTLS® beherrschen dadurch die notfallmedizinische Ausbildung maßgeblich.
Damit die Studierenden aktiv im Praktikum tätig werden können, müssen sie mit diesen Algorithmen vertraut gemacht werden. Unser Ziel ist es, die Teilnehmer bestmöglich auf das standardisierte Vorgehen in der Präklinik vorzubereiten.
Umsetzung: Der Traumakurs zum RDPEUREGIONAL findet einmal pro Semester in den Räumlichkeiten des AIXTRA statt. Nach einem Kurzvortrag über die Grundlagen der Traumaversorgung und die Herangehensweise an Traumapatienten wird der Fokus auf das Erlernen von praktischen Fertigkeiten gelegt. Hierbei wird in zwei Unterrichtseinheiten sowohl der Umgang mit dem Spineboard als auch die schnelle Rettung aus dem PKW trainiert. Alle im Traumakurs eingesetzten Tutoren sind PHTLS-Provider oder –Instruktoren.
Im Anschluss an den Kurs folgt die gemeinsame Exkursion zum Gemeentelijke Gezondheidsdienst (GGD) Zuid Limburg in Heerlen um die besonderen Gegebenheiten vor Ort kennenzulernen.
Ergebnisse: Alle Teilnehmer geben an, dass dieser Kurs ihr Selbstvertrauen gesteigert hat. Die subjektive Sicherheit beim Umgang mit dem Spineboard steigt bei allen Teilnehmern. Gleiches gilt für die sichere Anwendung des ABCDE-Algorithmus und der Techniken zur schnellen Rettung aus dem PKW.
Zudem war die Mischung zwischen theoretischer Einführung und praktischer Übungszeit gelungen, ein gutes didaktisches Konzept erkennbar und die Darstellung der Lerninhalte verständlich.
Schlussfolgerung: Es ist möglich, grundlegende Eigenschaften zur Versorgung von Traumapatienten in einem komprimierten Kurs von vier Zeitstunden durch Peer-Teacher zu vermitteln. Die subjektive Sicherheit der Teilnehmer bei der Versorgung von Notfallpatienten und dem Umgang mit Gerätschaften der präklinischen Notfallversorgung steigt an. Im Vergleich zu vorher fühlen sich die Teilnehmer besser auf eine reelle Notfallsituation vorbereitet.