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Welchen Mehrwert bringt die Berücksichtigung von Informationen aus der Versorgungsforschung für die Leitlinienentwicklung? Das Beispiel Kreuzschmerz
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Published: | March 11, 2013 |
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Hintergrund und Fragestellung: Da die Ergebnisse klinischer Studien bislang häufig nicht auf die konkreten Fragen betroffener Menschen übertragbar sind, bestehen bei den Zielgruppen von Leitlinien aufgrund der Unsicherheit in Bezug auf die Anwendbarkeit häufig Barrieren für die Umsetzung der Empfehlungen im Praxisalltag. Studien der Versorgungsforschung hingegen versuchen die Versorgungsrealität abzubilden. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, zu welchen Themen können Daten aus der Versorgungsforschung die Informationen der NVL Kreuzschmerz ergänzen?
Material/Methoden: Eine systematische Literaturrecherche zielt auf versorgungsnahe Veröffentlichungen zu deskriptiven, defizitorientierten, analytischen oder interventionellen Fragestellungen zu unspezifischem Kreuzschmerz. Gesucht wurden deutschsprachige Originalarbeiten basierend auf deutschen Daten. Nach einer orientierenden Recherche in Medline wurde eine Suche mit abgeänderter Strategie in google und google.scholar und eine Handsuche in relevanten Zeitschriften durchgeführt. Die relevanten Volltexte werden im Hinblick auf die Fragestellung, die angewendete Methodik und die thematische Übereinstimmung mit NVL-Empfehlungen extrahiert.
Ergebnisse: Für die systematische Suche nach Publikationen zur Versorgung von Menschen mit Kreuzschmerz in Deutschland ist eine Recherche in Medline nicht ausreichend. Die Suche ergab 135 Treffer, nach der Titel-Abstract-Sichtung wurden 99 Arbeiten ausgeschlossen. Fragen der relativen Wirksamkeit unter Alltagbedingungen bleiben weitestgehend offen. Dennoch ergänzen die identifizierten Informationen aus Versorgungsforschungsstudien die Informatio-nen der NVL in Bezug auf Patienteneigenschaften oder Merkmale der Gesundheitsdienstleistungen. Nur wenige der Treffer wurden bereits in der NVL zitiert. Bis zum Kongress wird eine vollständige Übersicht zu Recherchequalität und –quantität sowie zu den Inhalten und Methoden der relevanten Studien vorliegen.
Schlussfolgerung: Die üblichen Recherchestrategien zu klinischen Fragestellungen sind hier nicht anwendbar. Durch die ungenaue Abgrenzung von klinischer Forschung und Versorgungsforschung ist die Analyse erschwert. Die zusätzlich gewonnenen Informationen widersprechen den NVL-Empfehlungen nicht. Die Einbindung der Suche in kommende NVL- sowie andere Leitlinien-Projekte unter Erweiterung um Veröffentlichungen in Form von Berichten zu Routinedaten oder Registerstudien erscheint sinnvoll.