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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Arbeitssituation und -zufriedenheit des nicht-ärztlichen Personals in der ambulanten onkologischen Versorgung

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Sandra Osburg - WINHO, Köln, Germany
  • presenting/speaker Kerstin Hermes - WINHO, Köln, Germany
  • Walter Baumann - WINHO, Köln, Germany

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO4-3-06-334

doi: 10.3205/13dkvf285, urn:nbn:de:0183-13dkvf2851

Published: October 25, 2013

© 2013 Osburg et al.
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Hintergrund: Arbeitszufriedenheit von Mitarbeitern im Gesundheitswesen wird mit einer höheren Patientenzufriedenheit assoziiert. Mitarbeitergewinnung und -bindung spielen vor dem Hintergrund eines befürchteten Fachkräftemangels eine zunehmende Rolle. Gut qualifiziertes, motiviertes und somit leistungsbereites nicht-ärztliches Personal stellt neben den Ärzten das eigentliche Kapital von onkologischen Praxen dar. Die Situation der Mitarbeiter in onkologischen Praxen ist daher ein wichtiger Gegenstand der Versorgungsforschung im WINHO.

Methodik: In den Jahren 2011 und 2013 ist bundesweit eine Mitarbeiterbefragung in onkologischen Praxen durchgeführt worden. Die Befragung erfolgte postalisch und anonym. Der eingesetzte Erhebungsbogen enthält vorwiegend Module des Mitarbeiterkennzahlenbogens (MIKE), der durch das Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Universität zu Köln entwickelt wurde. Zudem wurden eigene Items zum Thema Sterben und Tod entwickelt. Für die teilnehmenden onkologischen Praxen wurde ein Benchmarking etabliert.

Ergebnisse: Insgesamt beteiligten sich 1.214 Praxismitarbeiter (2013: 39 Praxen; 2011: 53 Praxen) an der Befragung (Durchschnittsalter: 39,7 Jahre). In beiden Befragungen sind die meisten Mitarbeiter weiblich. Sie arbeiten in den Bereichen: Anmeldung, Therapie und Labor. Die besten Werte wurden in beiden Jahren in den Modulen Gesamtzufriedenheit, gute Arbeitsmittelausstattung und Einhaltung des Arbeitsschutzes und der Arbeitssicherheit erreicht. Weniger gut schnitten hingegen die Bereiche Kommunikation, Neigung zur beruflicher Verausgabung und Arbeitsintensität ab. Insgesamt wurden 2013 in neun Bereichen bessere Werte als 2011 erzielt. Die soziale Unterstützung durch die Führungskräfte wurde 2013 von den Mitarbeitern besser als 2011 bewertet. Hier zeigte sich die höchste Veränderung, wenn auch nicht statistisch signifikant.

Diskussion/Schlussfolgerung: 2011 wurde den teilnehmenden Praxen auf der Grundlage der Befragungsergebnisse empfohlen, die sozialen Beziehungen innerhalb der Praxis durch eine verbesserte Personalführung und Kommunikation zu optimieren. Diese Empfehlung bleibt 2013 bestehen und ihr Effekt wird erneut mittels einer follow-up Erhebung getestet.

Die Einzelwerte einiger Praxen zeigen, dass sie sich 2013 verbessern konnten.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Gesamtzufriedenheit (84,3%) des nicht-ärztlichen Personals recht hoch liegt.

Für zukünftige Befragungen wird der Einschluss der Ärzte angestrebt, um die Arbeitssituation und -zufriedenheit beider Gruppen vergleichen zu können.