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12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

23. - 25. Oktober 2013, Berlin

Gesundheitsökonomische Evaluation post-operativer Schmerztherapie in der Routineversorgung am Beispiel sechs kommunaler Krankenhäuser

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Kristina Heyer - IVDP, Hamburg, Germany
  • Matthias Augustin - IVDP, Hamburg, Germany
  • Magdalena Krensel - IVDP, Hamburg, Germany
  • Christina Spehr - IVDP, Hamburg, Germany
  • Jürgen Osterbrink - Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg, Austria

12. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. Berlin, 23.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO3-3-03-204

doi: 10.3205/13dkvf242, urn:nbn:de:0183-13dkvf2428

Published: October 25, 2013

© 2013 Heyer et al.
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Text

Hintergrund: Die Inzidenz post-operativer Schmerzen beträgt in Deutschland 2 bis 4,5 Millionen Personen. Die Interventionsstudie Aktionsbündnis Schmerzfreie Stadt Münster hat unter anderem zum Ziel die Versorgungssituation von Patienten mit Schmerzen nach stationären Eingriffen, mit einem Ex-post-facto Design, darzustellen. Zielsetzung der vorliegenden gesundheitsökonomischen Evaluation war, eine erste Kostenabschätzung der post-operativen Schmerztherapie verschiedener Krankenhäuser unter Routinebedingungen.

Methodik: Die gesundheitsökonomische Analyse erfolgte in den sechs kommunalen Krankenhäusern der Stadt Münster. Die Kosten der Schmerzversorgung am ersten postoperativen Tag wurden über die Ressourcenverbräuche errechnet und patientenweise aus Krankenhausperspektive ermittelt. Als Nutzen wurden der postoperative Schmerz auf einer 10 Stelligen NRS (Numerische Rating Skala) ermittelt.

Ergebnisse: Von den n=708 untersuchten Patienten erhielten n=663 (93,6%) eine post-op. Schmerztherapie. Deren mittlere Kosten betrugen pro Tag und Patient 6,45 Euro. Davon fielen 42,3% auf Arzneimittel, 16,4% auf Heilmittel und 41,2% auf Verbrauchsmaterialien der regionalen Analgesie. Ca. 23,8% der Patienten war nicht ausreichend mit Schmerzmitteln versorgt (Ruheschmerz NRS>4). Ein Zusammenhang zwischen den postoperativen Schmerzen und den Schmerztherapiekosten bestand nicht.

Diskussion/Schlussfolgerung: Die post-operative Schmerztherapie stellt nur einen marginalen Kostenfaktor innerhalb des Gesamtmanagements dar, der auch bei optimierter Schmerztherapie vergleichsweise wenig Kostenlast hervorruft. Eine adäquate post-stationäre Schmerztherapie ist daher sowohl medizinisch als auch ökonomisch zwingend notwendig.