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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Wirkung von Strontiumranelat bei der Prophylaxe und Therapie auf den intakten und osteotomierten Knochen der ovariektomierten Ratte

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Marina Komrakova - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany
  • Mohammad Tezval - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany
  • Anna Weidemann - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany
  • Felix Köstner - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany
  • Klaus Michael Stürmer - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany
  • Stephan Sehmisch - Universitätsmedizin Göttingen, Unfallchirurgie, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Göttingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO17-700

doi: 10.3205/13dkou690, urn:nbn:de:0183-13dkou6902

Published: October 23, 2013

© 2013 Komrakova et al.
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Fragestellung: Das Strontiumranelat (Protelos) wurde seit Oktober 2004 für die postmenopausale Osteoporosetherapie zugelassen. Es wird im Knochen abgelagert und verbessert die Kortikal-und Trabekelknochen- Architektur. Der genaue Wirkmechanismus von Strontiumranelat (SR) bei Osteoporose ist unklar, ebenso bei der Frakturheilung. Treten die Frakturen während der Behandlung auf, stellt sich die Frage, ob man die Osteoporosetherapie weiter führen soll oder sie absetzt. Die Wirkungsdauer des Medikaments nach Absetzung ist ebenfalls nicht bekannt. In der vorliegenden Studie wurde die Wirkung von SR bei verschiedener Behandlungsdauer auf das intakte Femur und die osteotomierte Tibia bei ovariektomierten Ratten untersucht.

Methodik: Drei Monate alte weibliche Sprague-Dawley Ratten wurden ovariektomiert (Ovx, n=48) oder intakt gelassen (n=12). Nach 8-Wochen entwickelten die Ovx-Ratten eine Osteoporose. Danach erfolgt die bilaterale transversale Osteotomie (Osteo) der proximalen Tibiametaphyse bei allen Tieren mit einer gepulsten Ultraschallsäge, 5 mm distal der Epiphysenfuge. Die Fixierung erfolgt mit Hilfe von 5-Loch-T-förmigen Titan Platten und jeweils 4 Schrauben. Die Tieren wurden in 5 Gruppen eingeteilt: 1) Intakt, 2) Ovx, 3) SR Osteoporose-Prophylaxe vor Osteo (SR vor), 4) SR Osteoporose Therapie nach Osteo (SR nach), 5) SR-Prophylaxe und Therapie (SR vor&nach). SR Dosierung 625 mg/kg KG/Tag, im Futter verabreicht. Fünf Wochen nach Osteotomie wurden die Tibiae und Femora biomechanisch und histo¬morphologisch untersucht; Mikro-CT und die Veraschung wurde durchgeführt. Die Daten wurden mittels one-way ANOVA und Tukey-Test (P < 0,05) analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei der Tibia waren die biomechanischen Parameter, die Kallusdichte, die Zahl der Trabekel, BV/TV in allen SR Gruppen gegenüber der Ovx-Gruppe erhöht, wobei eine stärkere Wirkung nach längerer SR-Anwendung gemessen konnte (Gesamt BMD: Intakt: 558+33 mg/cm3, Ovx: 483+35 mg/cm3, SR nach: 491+14 mg/cm3, SR vor: 521+35 mg/cm3, SR vor&nach: 553+34 mg/cm3; früheste Überbrückung des Osteotomiesplalts: Intakt: Tag 24, Ovx und SR vor: Tag 25, SR nach:Tag 26, SR vor&nach: Tag 20). Eine ähnliche Wirkung, die von der Behandlungsdauer abhängig ist, wurde im intakten Femur beobachtet (Anzahl Trabekelkreuzungen: Intakt: 118+58, Ovx: 65+16, SR nach: 73+23, SR vor: 86+26, SR vor&nach: 104+27). SR beeinflusste weder das Körpergewicht und die Futteraufnahme der Ratten noch die Kortikalisdichte der Tibia-Metaphyse und des proximalen Femurs.

Zusammenfassend kann man feststellen, dass SR eine positive Wirkung auf den intakten und osteotomierten Knochen in ovariektomierten Ratten hat. SR-Behandlungen müssen nach Fraktur nicht abgesetzt werden. Man kann sogar SR als Osteoporosetherapie beginnen oder ggfls. weiterführen. Die Wirkung des SR nach Absetzung bleibt im Knochen über mindestens 5 Wochen erhalten.