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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Supression der partikelbedingten Osteolyse bei gealterten Calcitonin/alpha-CGRP knock-out Mäusen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Max Daniel Kauther - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfallchirurgie, Essen, Germany
  • Carl Neuerburg - LMU München/Campus Innenstadt, Chirurgische Klinik und Poliklinik München Innenstadt, Unfallchirurgie, München, Germany
  • Jan Goedel - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Orthopädie, Essen, Germany
  • Rüdiger Schlepper - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Orthopädie, Essen, Germany
  • Marcus Jäger - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Orthopädie, Essen, Germany
  • Christian Wedemeyer - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Orthopädie, Essen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocGR14-1008

doi: 10.3205/13dkou506, urn:nbn:de:0183-13dkou5062

Published: October 23, 2013

© 2013 Kauther et al.
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Fragestellung: Die partikelinduzierte Osteolyse ist die Hauptursache für die Lockerung von Endoprothesen. Mehrere Studien der partikelinduzierten Osteolyse zeigen einen möglicherweise osteoprotektiven Effekt von Calcitonin und alpha-CGRP, die beide am CALCA-Gen entstehen. CALCA knock-out Mäusen zeigen im Alter einen steigenden Knochenumsatz, mit deutlichen Unterschieden zu den üblicherweise untersuchten 3- Monats-Tieren. In dieser Studie untersuchen wir die partikelinduzierte Osteolyse und die Wirkung von Calcitonin an gealterten Wildtyp und CALCA knock-out Mäusen.

Methodik: Im murinen Calvaria-Osteolysemodell mit Implantation von ultra-hoch molekular gewichtigen Polyethylen (UHMWPE) Partikeln wurden 12 Monate alte Mäuse untersuch in 8 Gruppen a 5 Mäusen: Gruppe 1 - 4 (Wildtyp) und Gruppe 5 -8 (CALCA knock-out) erhielten eine Operation ohne (Gruppen 1,2,5,6) und mit Partikelimplantation (Gruppen 3,4,7,8). Den Gruppen 2,4,6,8 wurde intraperitoneal 2 µg humanes Calcitonin verabreicht. Parameter des Knochenstoffwechsels wurden bestimmt. An Tag 14 erfolgte die Beendigung des Versuchs. Eine quantitative und qualitative Analyse der partikelinduzierten Osteolyse erfolgte mittels µCT und 3-D Rekonstruktionen. Eine standardisierte Histomorphometrie nach Parfitt wurde durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Partikel führten im Wildtyp zur signifikanten Osteolyse im µCT (BV/TV 16,63 ± 1,34 vs. 14,31 ± 0.94, p<0.05) und in der Histomorphometrie (eroded surface: 0.03 ± 0.01 mm2 vs. 0.09 ± 0.03 mm2; p<0.05). Es zeigte sich beim CALCA knock-out keine signifikante Osteolyse nach Partikelgabe mit signifikant weniger partikelbedingter Osteolyse verglichen mit dem Wildtyp (BV/TV 14,31 ± 0.94 vs. 16,6 ± 1,38, p<0.05). Calcitonin Substitution führte im Wildtyp zu einer signifikanten Verringerung der partikelbedingten Osteolyse in µCT und Histomorphometrie (p<0.05), wohingegen im CALCA knock-out keine Wirkung des Calcitonins festzustellen war. Im Wildtyp kam es nach Partikelgabe zu einem signifikanten Anstieg der Osteoklastenzahl (p<0.05), der im CALCA knock-out nicht auftrat. Die Serumanalyse zeigte beim CALCA knock-out ein signifikant höheres OPG (p<0.05), DPD/Kreatinin (p<0.05)und Osteocalcin (p<0.01) sowie ein signifikant geringeres RANKL (p<0.01).

Zusammenfassend zeigt diese Studie erstmalig die partikelinduzierte Osteolyse bei gealterten Mäusen. Der standardisiert genutzte C57/Bl6 Wildtyp zeigt hierbei kaum Unterschiede zu 3 Monate alten Tieren, wohingegen der CALCA knock-out kaum Osteolyse nach Partikelgabe zeigt. Im Vergleich zu 3 Monate alten CALCA knock-out Tieren [1] liegt eine fehlende Reaktion auf Partikel und Calcitonin vor. Vorbeschrieben ist ein erhöhter Knochenumsatz im Alter [2], der durch unsere Laborparameter unterstützt wird. Aus den Ergebnissen lässt sich eine Osteoklastenfunktionsstörung durch eine Beeinflussung des OPG/RANKL/RANK Systems ableiten.


Literatur

1.
Kauther MD, et al. BMC Musculoskelet Disord. 2011;12(1):186.
2.
Huebner AK, et al. J Bone Miner Res. 2006;21(12):1924-34.