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Klinische Ergebnisse der inversen Schulterprothetik bei Humeruskopfnekrose/-destruktion nach initialer Osteosynthese einer Humeruskopffraktur
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Published: | October 23, 2013 |
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Fragestellung: Humeruskopfnekrosen oder sekundärer Repositionsverlust mit Destruktion des Humeruskopfes und Implantatversagen sind häufige Komplikationen nach osteosynthetischer Versorgung einer Humeruskopffraktur. Gerade beim älteren Pat. bleibt daher häufig nur die Möglichkeit der Implantation einer inversen Schulterprothese. Berichte über das Outcome solcher Operationen sind in der Literatur nur bedingt vorhanden. Unsere Fragestellung war daher, welche klinischen Ergebnisse nach inverser Schulterprothesenimplantation bei Humeruskopfnekrose/-destruktion nach Humeruskopffraktur zu erreichen sind.
Methodik: Zwischen Januar 2008 und Juni 2012 konnten 26 Pat. in unsere klinische Studie eingeschlossen werden, die nach initialer Humeruskopffraktur zunächst plattenosteosynthetisch versorgt wurden und in der Folge eine Humeruskopfnekrose oder einen sekundären Repositionsverlust mit Destruktion des Humeruskopfes erlitten haben. Alle Pat. wurden mittels inverser Schulterprothesen versorgt. Es erfolgte die klinisch -radiologische Evaluation direkt postoperativ, 3, 6, 12, 24, 36 und 48 Monate nach Versorgung. Neben dem Constant- und dem Oxford-Shoulder-Score wurde noch der Simple Shoulder Test durchgeführt. Weiterhin wurde das Auftreten von Komplikationen dokumentiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Durchschnittsalter bei Prothesenimplantation lag bei 75 Jahren (63-89). 18 Pat. waren weiblich, 8 Pat. männlich. Zum Zeitpunkt des Follow-ups nach im Mittel 36 Monaten lag der mittlere Constant-Score bei 73,17 (44-97, alters- und geschlechtsadaptiert). Das entspricht 78% der gesunden Gegenseite (93,81). Der mittlere Oxford-Shoulder-Score lag bei 28,37 (12-54). Zwei Patienten (7,7%) wurden im Verlauf mit einer periprothetischen Fraktur nach erneutem Sturz vorstellig und wurden revidiert. In 2 Fällen (7,7%) kam es zu Schaftlockerungen die ebenfalls revidiert wurden. Weiterhin wurde in 2 Fällen (7,7%) eine Delatmuskelinsuffizienz im Verlauf beobachtet. In einem Fall (3,85%) kam es zur Ausbildung einer knöchernen Spange vom prox. Humerusschaft zur Scapula und somit zur funktionellen Arthrodese. Den Gesamtzustand ihrer Schulter beurteilten die Patienten mit sehr gut bis befriedigend.
Die Versorgung von posttraumatischen Humeruskopfnekrosen/-destruktionen mittels inverser Schulterprothese ist eine gute Option, insbesondere für ältere Pat., um eine deutliche Schmerzreduktion und Verbesserung der Beweglichkeit im Vergleich zum präoperativen Status zu erzielen.