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Lungensequester mit respiratorischer Insuffizienz durch massiven Pleuraerguss – intrauterine Intervention und postnatale chirurgische Resektion
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Published: | October 14, 2013 |
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Zielsetzung: Massive pleurale Ergüsse können durch Lungensequester schon perinatal verursacht werden.
Methoden: Eine 34-jährige Schwangere wurde während der 30. Schwangerschaftswoche (SSW) aufgrund eines ausgeprägten linksseitigen Hydrothorax des Feten behandelt. Die Sonographie ergab den Verdacht auf einen Lungensequester. Es erfolgte daher die intra-uterine Anlage eines Doppel-Pigtail-Katheters im Sinne eines thoraco-amniotischen Shunts. Der weitere Schwangerschaftsverlauf war unkompliziert. Eine natürliche Entbindung fand in der 38. SSW statt.
Ergebnisse: Sonographie und Computertomographie des Neugeborenen bestätigten das Vorhandensein eines linksseitigen basalen Lungensequesters. Nach Entfernung des Pigtails führte ein progredienter linksseitiger Pleuraerguss zu einer kompletten Atelektase der linken Lunge und einer ausgeprägten mediastinalen Verschiebung nach rechts. Trotz neu platzierter Drainage kam es unter maximaler konservativer Therapie zu einem progredienten Pleuraerguß mit zunehmender respiratorischer Insuffizienz. Daher wurde die Indikation zur Sequesterresektion gestellt. Diese wurde am 20. Tag postpartum erfolgreich durchgeführt.
Intraoperativ zeigte sich ein einziger großer, arterieller Ast aus der Aorta descendens, der den Sequester versorgte. Der Sequester war mit dem linken Unterlappen verwachsen. Die histopathologische Untersuchung zeigte fehlende lymphatische Gefäße im Sequesters als Ursache des massiven Pleuraergusses. Der postoperative Verlauf war unkompliziert. Das Neugeborene konnte am 10. postoperativen Tag mit regelrechtem Röntgenbefund nach Hause entlassen werden.
Schlussfolgerung: Dieser Fall demonstriert, dass ausgeprägte perinatale Pleuraergüsse als Folge von Lungensequester auftreten könnten. Frühzeitige Intervention, interdisziplinäres Management und definitive chirurgische Resektion ermöglichten eine sichere Korrektur dieser seltenen aber potentiell lebensbedrohlichen Malformation.