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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Wundbehandlung mit einem Enzym-Alginogel (Flaminal®) bei chronischer Wundheilungsstörung mit Problemkeimbesiedlung (MRSA, Pseudomonas) als Alternative zu etablierten Hydroverbänden

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Ingo Röder - Fachklinik Hornheide, Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP 39

doi: 10.3205/13dgpraec145, urn:nbn:de:0183-13dgpraec1456

Published: September 10, 2013

© 2013 Röder.
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Einleitung: Flaminal® ist ein Wundgel welches auf Basis einer Hydrokolloid-Alginat-Gel-Kombination zu einer verbesserten Wundheilung führt. Es besitzt laut Hersteller enzymatische, antibakterielle und granulationsfördernde Eigenschaften. Wir haben Flaminal® bei einem Patienten mit einer Wundheilungsstörung am Knie streckseitig nach frustranem Versuch einer Defektdeckung mit Vollhauttransplantation, schmierigen Wundbelägen, Keimbesiedlung MRSA und Pseudomonas und Foetor über einen Zeitraum von 2 Monaten angewendet und den Verlauf dokumentiert.

Methoden: Die Behandlung eines 63-jährigen Patienten mit Flaminal® erfolgte über 2 Monate nachdem bei ihm eine Defektdeckung mit Vollhauttransplantation gescheitert war. Es handelte sich um eine zu versorgende Wundfläche von 5x4 cm streckseitig über dem linken Kniegelenk. Der Verbandswechsel mit Flaminal, Adaptic und Mullkompressen wurde täglich durchgeführt. Im Rahmen der Wundversorgung erfolgten Fotodokumentation und Entnahme von Wundabstrichen vor, während und nach Abschluss der Behandlung.

Ergebnisse: Wir konnten Flaminal® postoperativ erfolgreich zur Wundkonditionierung bei diesem Patienten einsetzten. Nach einer anfänglichen Vergrößerung der Wundfläche durch autolytisches Debridement kam es zu einer Wundverkleinerung und Stabilisierung des Wundmilieus sowie beginnenden Epithelialisierung der Wundränder. Es ist nachweislich gelungen, die Rötung der Wundränder nach anfänglich zunehmender Rötung zu reduzieren, die Wundfläche zur verkleinern und schließlich zu bis zur krustigen Abheilung zu bringen. Die Keimbesiedlung ließ sich zumindest während der Behandlung bis zum vollständigen Verschluss der Wunde nicht eliminieren.

Diskussion: Flaminal® könnte durch seine bakteriziden, debridierenden und Wundrand schützenden Eigenschaften zur Wundkonditionierung eigenen, insbesondere im Vorfeld geplanter Hauttransplantationen von Wunden mit Problemkeimen wie Pseudomonas, die in der Vergangenheit oft zum Untergang des Hauttransplantates geführt haben. Flaminal könnte sich als gute Alternative zu Hydrokolloidverbänden bei Wunden mit Problemkeimen eignen.