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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Ist der Ehrgeiz der „Brusterhaltenden Operation“ gerechtfertigt oder ist die hautsparende Mastektomie häufiger indiziert als tatsächlich durchgeführt?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Gunnar Hübner - Kantonsspital Frauenfeld, Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Frauenfeld, Schweiz
  • Viviane Trouvain - Kantonsspital Frauenfeld, Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Frauenfeld, Schweiz
  • Volker Wedler - Kantonsspital Frauenfeld, Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Frauenfeld, Schweiz

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocFV 44

doi: 10.3205/13dgpraec051, urn:nbn:de:0183-13dgpraec0515

Published: September 10, 2013

© 2013 Hübner et al.
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Fragestellung: Goldstandard der operativen Therapie des Mammacarcinoms ist das brusterhaltende Vorgehen (BET). Die Erwartungshaltung von Patientin und Arzt an die Ästhetik steigt und kann oft nicht erfüllt werden. Unsere Arbeitshypothese ist, dass die hautsparende Mastektomie einen höheren Stellenwert in der Planung haben sollte.

Material und Methoden: Im Brustzentrum Thurgau wurde von 01/2011-03/2013 bei 13 Patientinnen eine hautsparende Mastektomie durchgeführt. Abhängig von Art und Lokalisation des Tumors erfolgte in 5 Fällen eine Skin-Sparing-, in 8 Fällen eine Nipple-Areola-Sparing Mastektomie. Im gleichen Zeitraum wurden 182 Patientinnen brusterhaltend operiert, 126 Segment- und 22 Quadrantenresektionen sowie 34 Lumpektomien.

Ergebnisse: Alle 13 hautsparenden Mastektomien waren primäre RO-Resektionen und zeigten zufriedenstellende ästhetische Ergebnisse. Nach 2 Jahren wurde ein DCIS Rezidiv diagnostiziert. Bei den BET waren 20 Nachresektionen bei R1 Situation notwendig, in einem Fall musste zweimal nachreseziert werden. Das ästhetische Resultat auch in Kombination mit der Radiotherapie war dadurch ein Schlechteres, hervorgerufen durch Fettgewebsnekrosen, Vernarbungen sowie Volumendefizite.

Schlussfolgerungen: Die Indikation zur brusterhaltenden Therapie sollte ebenso streng gestellt werden wie zur hautsparenden Mastektomie. Letztere stellt eine oft unterschätzte Therapieoption dar und ist eine gute Alternative zur BET. Trotz der Radikalität des Eingriffs werden mit zahlreichen Rekonstruktionsmöglichkeiten zufriedenstellende ästhetische Ergebnisse erreicht und das Höchstmaß an onkologischer Sicherheit erfüllt. Die Reoperationsrate der BET ist vergleichsweise hoch und damit das kosmetische Outcome deutlich schlechter.