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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Elektromagnetisch geführte Anlage einer postpylorischen Ernährungssonde bei kritisch kranken chirurgischen Patienten

Meeting Abstract

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  • Magnus Kaffarnik - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Johan Lock - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch876

doi: 10.3205/13dgch876, urn:nbn:de:0183-13dgch8766

Published: April 26, 2013

© 2013 Kaffarnik et al.
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Einleitung: Die enterale Ernährung kritisch kranker chirurgischer Patienten ist aufgrund einer gestörten Magen-Darm-Passage häufig schwierig. 50% der Patienten erreichen nicht das angestrebte kalorische Ziel. Endoskopisch oder radiologisch eingelegte nasointestinale Sonden beinhalten Risiken für die Patienten und sind kostenintensiv. Die elektromagnetisch kontrollierte Anlage einer nasointestinalen Ernährungssonde (EGNT) könnte die Risiken einer Röntgenstrahlen-Exposition, eines Transportes außerhalb der Intensivstation und die Kosten mindern

Material und Methoden: Es wurden alle Patienten mit der Indikation für eine postpylorische Ernährung ohne Kontraindikation für die Anlage einer nasointestinalen Sonde identifiziert. Bei allen Patienten wurde eine elektromagnetisch gesteuerte Anlage einer Jejunalsonde durchgeführt. Nach zwei Fehlversuchen wurde direkt im Anschluss eine endoskopische oder radiologische Anlage angestrebt. Nach Kollektion der Daten aus dem EGNT-System wurde eine Analyse hinsichtlich der Erfolgsrate und der Kosten, sowie der Kalorienzufuhr durchgeführt.

Ergebnisse: Bei 51 Patienten wurden insgesamt 70 Sonden gelegt. Eine erfolgreiche postpylorische Anlage nach dem ersten Versuch konnte in 79% der Fälle erreicht werden. Nach dem zweiten Versuch stieg sie auf 90% an. Ein Versuch wurde als Fehlversuch definiert, wenn nach 20 Minuten keine Pyloruspassage erreicht wurde. Bei drei Patienten wurde auch nach komplexer Operation im oberen Gastrointestinaltrakt die Sonde erfolgreich ins obere Jejunum platziert. Die Röntgenkontrolle der Sondenlage korrelierte zu 100% mit den Daten des EGNT-Systems. Die durchschnittliche Legedauer betrug 7,6 min. Die Kalorienzufuhr war kumuliert höher, wenn die Sonde mittels EGNT-System eingelegt wurde. Komplikationen wurden nicht beobachtet. Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerung: Die elektromagnetisch gesteuerte Anlage einer nasogastralen Sonde ist eine sichere und effektive Methode für kritisch kranke chirurgische Patienten. Die Erfolgsrate ist hoch und auch bei Patienten nach Operationen am oberen Gastrointestinaltrakt ist eine Anlage möglich. Verglichen mit einer endoskopischen oder radiologischen Anlage, senkt diese Methode das Risiko und verbessert eine kalorische Ernährung der Patienten.