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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Die perioperative Einnahme von Statinen hat keinen Einfluss auf die postoperative Komplikationsrate bei Patienten nach thoraxchirurgischen Eingriffen

Meeting Abstract

  • Manuel Herrmann - Uniklinik Ulm, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Armin Kolb - Uniklinik Ulm, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Ulrike Braisch - Universität Ulm, Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Ulm
  • Johannes Merk - Uniklinik Ulm, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm
  • Bernd Mühling - Uniklinik Ulm, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch875

doi: 10.3205/13dgch875, urn:nbn:de:0183-13dgch8753

Published: April 26, 2013

© 2013 Herrmann et al.
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Einleitung: Die perioperative Einnahme von Statinen weist einen protektiven Einfluss bezüglich des Auftretens postoperativer Komplikationen auf, insbesondere bei Patienten nach herzchirurgischen Eingriffen. Hinsichtlich einer vergleichbaren Wirkung bei rein thoraxchirurgischen Eingriffen existieren bislang keine wissenschaftlichen Daten.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden die Daten von 225 Patienten, die zwischen Januar 2006 und Oktober 2010 in unserer Klinik mit der Diagnose eines Lungentumors einen thoraxchirurgischen Eingriff erhielten, ausgewertet. Es wurde untersucht ob in diesem Patientenkollektiv die perioperative Einnahme eines Statins in Zusammenhang mit dem Auftreten postoperativer Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen, kardiorespiratorische Insuffizienz, Myokardinfarkt, Pneumonie oder Atelektase stand.

Ergebnisse: In Bezug auf das postoperative Auftreten von Herzrhythmusstörungen entwickelten 8,9% (169/15) der Patienten, die kein Statin eingenommen hatten, Herzrhythmusstörungen. Dem gegenüber stehen 16 % (56/9) der Patienten, die ein Statin eingenommen hatten, und Herzrhythmusstörungen entwickelten.

Hinsichtlich des Auftretens aller oben genannten postoperativen Komplikationen entwickelten 27,8 % (169/47) der Patienten, die perioperativ kein Statin eingenommen hatten, postoperative Komplikationen, während 37,5% (56/21) der Patienten, die perioperativ ein Statin eingenommen hatten, postoperativ Komplikationen aufwiesen.

Der exakte Fisher-Test ergab für die Korrelation der Einnahme von Statinen und des postoperativen Auftretens von Herzrhythmusstörungen, sowie der o.g. postoperativen Komplikationen einen p-Wert von 0,14 bzw. 0,18.

Schlussfolgerung: Die perioperative Einnahme von Statinen steht in keinem signifikanten Zusammenhang mit dem Auftreten postoperativer Komplikationen in dem in dieser Arbeit untersuchten Patientenkollektiv. Eine Reduktion der Inzidenz von postoperativen Komplikationen ist im Vergleich zu den Patienten ohne perioperative Statineinnahme nicht nachweisbar, die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen sogar eine leichte Zunahme der Inzidenz postoperativer Komplikationen unter Statineinnahme.