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Zytoreduktive Chirurgie und HIPEC: Aktuelle Erfahrungen und Ergebnisse aus Tübingen
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Published: | April 26, 2013 |
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Einleitung: Die zytoreduktive Chirurgie (ZRS) und hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) wird derzeit an zahlreichen Zentren in Deutschland durchgeführt. Inzwischen beschreiben mehrere Untersuchungen, dass diese Therapie in spezialisierten Zentren durchgeführt werden sollte, um eine möglichst geringe Morbidität und Mortalität zu gewährleisten.
Material und Methoden: Es erfolgt eine retrospektive deskriptive Analyse aus prospektiv erhobenen Daten dem Tübinger Comprehensive Cancer Center zwischen 6/2005 und 7/2012.
Ergebnisse: Es wurden insgesamt 295 Patienten mit der Intention einer ZRS und HIPEC laparotomiert. In 193 Patienten (67%) konnte eine komplette oder annähernd komplette Zytoreduktion erreicht werden (CC0/CC1) und es wurde konsekutiv eine HIPEC durchgeführt. 31% der Patienten litten unter einer Peritonealkarzinose vom kolorektalen Karzinom, in 32 % handelte es sich um Ovarialkarzinomrezidive, in 22% um Pseudomyxome, in 10% um Magenkarzinome und in 4% um Mesotheliome.
Das mediane Alter betrug 55 Jahre (17-76). 65% der Patienten waren von weiblichem Geschlecht. Der mediane Peritonealkarzinoseindex (PCI) betrug 15 (0-30), die mediane Operationszeit 535 Minuten (107-1076), der mediane Krankenhausaufenthalt lag bei 17 Tagen (3-93). In 35,8% der Fälle erlitten die Patienten postoperativ eine Leukopenie. Eine Lungenembolie wurde in 10 Fällen (5,2%) beobachtet. Insgesamt wurden 8 Anastomoseninsuffizienzen beobachtet (4,1%). Bei 32 Patienten (16,6%) war eine Reoperation notwendig. Die perioperative Mortalität betrug 1,6% (3 Patienten).
Schlussfolgerung: In spezialisierten Zentren kann die ZRS und HIPEC mit vertretbarer Morbidität durchgeführt werden. Entscheidend ist die Patientenselektion, da bisher immer noch in einem Drittel der Patienten die Operation als explorative Laparotomie beendet werden musste.