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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

KRAS-Mutationsstatus: Prädiktor für die lymphogene Metastasierung beim Coloncarcinom?

Meeting Abstract

  • Claudius Falch - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Jens Strohäker - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Claus Hann von Weyhern - Städtisches Klinikum München GmbH, Institut für Pathologie, München
  • Patrick Adam - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Pathologie, Tübingen
  • Alfred Königsrainer - Universitätsklinik Tübingen, llgemeine-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen
  • Falko Fend - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Pathologie, Tübingen
  • Björn L. D. M. Brücher - Theodor-Billroth-Akademie, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch665

doi: 10.3205/13dgch665, urn:nbn:de:0183-13dgch6653

Published: April 26, 2013

© 2013 Falch et al.
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Text

Einleitung: Das KRAS-Protein zeigt – abhängig vom Mutationsstatus – eine Prädiktivität für das Ansprechen auf anti-EGFR monoklonale Antikörper (z. B. Cetuximab) bei Coloncarcinomen. Ob der KRAS-Mutationsstatus auch eine Prädiktivität für das Metastasierungsverhalten aufweist, ist nicht bekannt. Das Ziel der Untersuchung war ein Vergleich des KRAS-Status in primär nicht metastasierten versus primär lymphogen, hepatisch und peritoneal metastasierten Coloncarcinomen.

Material und Methoden: Analysiert wurden 97 Patienten mit pT2/3-Coloncarcinomen, welche zwischen 2006 und 2008 am Universitätsklinikum Tübingen reseziert wurden. 53 (54.6%) Patienten hatten weder Lymphknoten- (LK) noch synchrone Fernmetastasen. 44 (45.4%) Patienten wiesen Metastasen auf: solitäre LK-Metastasen (n = 20), Leber (n = 20), Gehirn (n = 1), multiple Metastasen (n = 3). Nach DNA-Extraktion erfolgten die Amplifizierung mittels ARMS-PCR und die Analyse des Mutationsstatus‘ mittels Schmelzpunktanalyse (Light-Cycler). In Einzelfällen wurde zusätzlich eine Sequenzierung von Exon 12 und 13 durchgeführt.

Ergebnisse: 29/97 Patienten (29.9%) wiesen eine KRAS-Mutation auf. Patienten mit KRAS-Mutation waren signifikant älter. Von den 29 Patienten hatten 12 (41.4%) Metastasen: solitäre LK (n = 2, 16.7%), Leber (n = 9, 75%), multiple Metastasen (n = 1, 8.3%). Patienten mit KRAS-Mutation zeigten signifikant seltener LK-Metastasen (6.9% vs. 26.5%, p = 0.031). Jedoch entwickelten Patienten mit mutiertem KRAS – unabhängig vom LK-Status – häufiger Leberfiliae (n.s.). Nach einem medianen Follow-up von 23.0 Monaten (0 – 45 Monate) wurden keine metachronen Metastasen oder Lokalrezidive beobachtet. Das Gesamtüberleben bei Patienten mit mutiertem KRAS war nicht signifikant schlechter (p = 0.148).

Schlussfolgerung: Der KRAS-Mutationsstatus könnte eine prädiktive Funktion hinsichtlich einer lymphogenen Metastasierung bei Coloncarcinomen haben. Weitere Untersuchungen, insbesondere auch an Rectumcarcinomen, sind notwendig, um zukünftig klinische Anwendungen zu prüfen.