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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Kasuistik eines 35-jährigen Patienten: Zystisches Teratom intrathorakal rechts vom vorderen Mediastinum ausgehend

Meeting Abstract

  • Pia Menges - Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Gefäßchirurgie, Greifswald
  • Stefan Maier - Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Gefäßchirurgie, Greifswald
  • Alexandra Busemann - Universitätsmedizin Greifswald, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Gefäßchirurgie, Greifswald
  • Claus-Dieter Heidecke - Universitätsklinik Greifswald, Chirurgische Klinik, Greifswald

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch645

doi: 10.3205/13dgch645, urn:nbn:de:0183-13dgch6450

Published: April 26, 2013

© 2013 Menges et al.
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Text

Einleitung: Wir berichten über einen 35-jährige Patientin mit einem zystischen Teratom im vorderen Mediastinum. Anamnestisch bestanden seit mehreren Wochen thorakale Schmerzen sowie eine progrediente Dyspnoe. Zusätzlich berichtete der Patient über Gewichtsverlust und Nachtschweißsymptomatik. In der ambulant durchgeführten CT-Diagnostik zeigte sich eine inhomogene Raumforderung von etwa 5 mal 5 cm Durchmesser im Mediastinum nahe des rechten Hilus. In der Umgebungsdiagnostik konnten keine weiteren pathologischen Befunde diagnostiziert werden. In einer CT-gestützten Punktion der Raumforderung wurden vereinzelt reife Derivaten der verschiedenen Keimblätter nachgewiesen. Aufgrund des ausgedehnten Befundes und bei Verdacht auf Vorliegen eines Teratoms wurde die Indikation zur operativen Entfernung gestellt.

Material und Methoden: Die operative Resektion erfolgte thorakoskopisch über drei Trokarzugänge. Intraoperativ zeigte sich, dass die Raumforderung vom vorderen Mediastinum ausging, glatt begrenzt und von Pleura bedeckt war. Entzündliche Verklebungen zur Lungenoberfläche wurden schrittweise gelöst und das Präparat in toto über eine Minithorakotomie entfernt.

Ergebnisse: Nach unauffälligem postoperativen Verlauf erfolgte die Entlassung am 7. Tag nach OP. In der histopathologischen Untersuchung des OP-Präparates fanden sich lipofibröse Gewebeanteile sowie zystische Strukturen mit einer Auskleidung durch ein mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel. Angrenzend waren Hautanhangsgebilde in Gestalt von Haarfollikeln sowie Talgdrüsen zu sehen sowie aufgelockertes Bindegewebe mit glatten Muskelfaserbündeln. Auch Speicheldrüsengruppen sowie mehrreihiges Zylinderepithel, teilweise mit Flimmerhärchen und Becherzellen waren zu erkennen. Zusätzlich war sowohl exokrin als auch endokrin differenziertes Pankreasgewebe vorhanden. Es bestätigte sich damit die Verdachtsdiagnose eines reifen Teratoms. Somit ist keine weitere Therapie erforderlich.

Schlussfolgerung: Ein reifes Teratom enthält Anteile aller drei Keimblätter und gilt als benigne. Die Lokalisation im Mediastinum ist nicht untypisch, da Teratome häufig entlang der embryonalen Keimbahn auftreten. Eine chirurgische vollständige Resektion (z.B. thorakoskopisch) ist erforderlich, um histopathologisch eine maligne Form auszuschliessen.