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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Aspergilleninfektion nach Lungentransplantation als Folge einer endoskopischen Lungenvolumenreduktion

Meeting Abstract

  • Volkan Kösek - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie, Münster
  • Joachim Schmidt - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie, Münster
  • Bassam Redwan - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie, Münster
  • Benedetta Bedetti - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie, Münster
  • Michael Mohr - Universitätsklinikum Münster, Medzinische Klinik A, Münster
  • Rainer Wiewrodt - Universitätsklinikum Münster, Medzinische Klinik A, Münster
  • Karsten Wiebe - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie, Münster

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch642

doi: 10.3205/13dgch642, urn:nbn:de:0183-13dgch6420

Published: April 26, 2013

© 2013 Kösek et al.
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Text

Einleitung: Endobronchiale Ventile zur Lungenvolumenreduktion werden immer liberaler implantiert. Immer häufiger werden aber auch Komplikationen berichtet.

Material und Methoden: Bei langjähriger COPD wurde bei einem 66 Jahre alten Patient eine bilaterale sequentielle Doppellungentransplantation über sternumsparende, anterolaterale Mini-Thorakotomien in Rückenlage durchgeführt. Drei Jahren vor der Transplantation waren dem Patienten in den rechten Oberlappen drei endobronchiale Ventile zur endoskopischen Lungenvolumenreduktion implantiert worden. Das Spenderorgan hatte eine gute Qualität (Nichtraucher, 77 Jahre alt, einen Tag beatmet). Neben der antibakteriellen Antibiose wurde eine Pilzprophylaxe durchgeführt.

Ergebnisse: Die Transplantation und der initiale Verlauf waren unkompliziert. Am 2. postoperativen Tag wurde der Patient von Respirator entwöhnt. Zwei Tage später zeigte sich in einer Bronchoskopie erstmals eine Aspergillus-Besiedelung mit schwarzen Belägen in beiden Bronchien, die deutlich progredient wurde. Schon vor dem kulturellen Nachweis der Aspergillen wurde mit einer antimykotischen Kombinationstherapie mit Voriconazol und Ambisome, sowie Inhalation von Amphotericin B begonnen. Eine Intubation konnte vermieden werden, der Empfänger wurde 8 Wochen später mit deutlich rückläufigem Befund unter antimykotischer Dauertherapie in die Rehabilitation verlegt.

In der histopathologischen Begutachtung der explantierten Empfängerlungen fand sich als Auslöser der Infektion der Nachweis von Aspergillomen in den 3 Stent-Ventilen mit einem massiven Nachweis einer invasiven Aspergillose im benachbarten Lungenparenchym. Der Nachweis einer Plizinfektion war präoperativ mit den Routineuntersuchungen nicht gelungen.

Schlussfolgerung: Endoskopische Ventile sind endobronchiale Fremdkörper, die Infektionen mit Aspergillen fördern und verursachen können. Transplantationskandidaten sollten vor Lungentransplantationen intensiv und gezielt auf Pilzerkrankungen untersucht werden. Für Risikokandidaten ist präoperative Pilzprophylaxe zu erwägen.