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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Biokompatible Therapie kongenitaler Zwerchfelldefekte: Erste tierexperimentelle Ergebnisse

Meeting Abstract

  • Patrik Sperling - Chirurgische Universitätsklinik Würzburg, Abteilung für Kinderchirurgie, Würzburg
  • Luise Schönfeld - Chirurgische Universitätsklinik Würzburg, Abteilung für Kinderchirurgie, Würzburg
  • Kathrin Backhaus - Chirurgische Universitätsklinik Würzburg, Abteilung für Kinderchirurgie, Würzburg
  • Thomas Meyer - Chirurgische Universitätsklinik Würzburg, Abteilung für Kinderchirurgie, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch593

doi: 10.3205/13dgch593, urn:nbn:de:0183-13dgch5936

Published: April 26, 2013

© 2013 Sperling et al.
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Text

Einleitung: Die kongenitale Zwerchfellhernie stellt eine eindrucksvolle Fehlbildung dar, bei der es zu einem Prolaps der Bauchorgane in den Thorax und einer v.a. ipsilateralen Lungenhypoplasie kommt. Zur gegenwärtigen Zeit erfolgt der Zwerchfellverschluss mittels nicht resorbierbarer Materialien (z.B. Gore-Tex), die zu weiteren Folgeoperationen, wie die Entfernung des nicht resorbierbaren Implantates oder die Therapie eines Rezidives, führen können. Durch die Anwendung eines biokompatiblen Materialies zur Therapie kongenitaler Zwerchfelldefekte könnten möglicherweise diese Folgeoperationen umgangen werden, was zu Verringerung der Hospitalisationsdauer der jungen Patienten beitragen würde.

Material und Methoden: Nach Analgosedierung, oraler Intubation und Beatmung erfolgte an jungen Wistar WU-Ratten (je Gruppe n= 5 Tiere) mit einem Gewicht von 75-100 g eine mediane Laparotomie. Nach Eröffnung des linken Zwerchfelles erfolgte die Resektion eines 1x2 cm großen Zwerchfellstreifens. In diesen Defekt wurde anschließend ein jeweils 1x2 cm großes PTFE (Dual-Mesh®) oder ein biokompatibles Kollagen-Netz implantiert. Der Bauchdeckenverschluss erfolgte mit einem resorbierbaren Nahtmaterial. Zum Vergleich erfolgte an zwei Tieren jeweils nur eine Sham-Operation. Täglich wurde die Tiere visitiert, der Zustand der Tiere überprüft und das Körpergewicht gemessen.

Ergebnisse: (1) Der Verschluss einer Zwerchfellhernie mit einem biokompatiblen Material ist im Rattenmodell technisch durchführbar. (2) Alle Tiere zeigten im Vergleich mit der Sham-Kontrollgruppe eine physiologische Wachstums- und Gewichtskurve. (3) Die radiologische Diagnostik des Throax der Tiere zeigte eine vollständige Entfaltung der Lunge und einen physiologischen Zwerchfellrand. (4) Die histologische Auswertung steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch aus.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden ersten Ergebnisse zeigen, dass auch biokompatible Materialien zu Therapie der Zwerchfellhernie im Rattenmodell eingesetzt werden können. Weitere experimentelle Langzeitstudien sind jedoch noch erforderlich.