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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Chirurgische Therapie der Sigmadivertikulitis in Deutschland. Es werden hauptsächlich unkomplizierte Formen operiert

Meeting Abstract

  • Claus W. Schildberg - Universität Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen
  • Vera Schellerer - Universität Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen
  • Roland Croner - Universität Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen
  • Henrik Oberländer - Universität Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen
  • Werner Hohenberger - Universität Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch584

doi: 10.3205/13dgch584, urn:nbn:de:0183-13dgch5846

Published: April 26, 2013

© 2013 Schildberg et al.
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Text

Einleitung: Die Zahl aller behandelten Sigmadivertikulitiden steigt in den letzten Jahren stetig an. Zwar zeigt sich bei den operierten Fällen mit 7% verglichen mit 14 % im Vergleich zu allen stationären Aufnahmen ein nicht so deutlicher Anstieg. Dennoch sollte die Frage geklärt werden, wie hoch der Anteil der operierten komplizierten Fälle im Verhältnis zu den nicht komplizierten ist und ob teilweise sogar ein Overtreatment vorliegt.

Material und Methoden: Alle präsentierten Daten, die sich auf Deutschland beziehen, wurden prospektiv von den behandelnden Kliniken anhand der DRG erhoben und vom Statistischen Bundesamt ausgewertet. Die Behandlungszahlen aus Erlangen wurden prospektiv anhand der verschlüsselten DRG erhoben und retrospektiv von den Kodierungs- Beauftragten ausgewertet.

Ergebnisse: In Deutschland werden ca. 40% der stationär behandelten Sigmadivertikulitiden operiert. Auffällig ist, dass bei ca. 2/3 der operierten Patienten unkomplizierte Formen der Sigmadivertikulitis vorliegen. Bei dem restlichen Drittel handelt es sich um gedeckte bzw. freie Perforationen. Die Ergebnisse sind besonders interessant, da der Zeitpunkt und auch die Notwendigkeit einer Operation bei diesen milderen Formen in letzter Zeit in Diskussion geraten ist, weil die Empfehlung nach dem zweiten Schub im symptomfreien Intervall zu operieren von einigen Gruppen angezweifelt wird.

Schlussfolgerung: Es zeigt sich eine deutliche Zunahme der stationären Aufnahmen und der operativ behandelten. Bei genauer Datenanalyse fällt auf, dass hauptsächlich unkomplizierte Fälle operiert werden. Dieses ist als deutlicher Hinweis für ein Overtreatment zu werten. Somit sind wahrscheinlich nicht alle durchgeführten Operationen gerechtfertigt.