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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Wann ist der geeignete Operationszeitpunkt bei komplizierter Sigmadivertikulitis?

Meeting Abstract

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  • Rolf Schauer - Klinikum Traunstein, Chirurgie, Traunstein
  • Andreas König - Klinikum Traunstein, Chirurgie, Traunstein
  • Felix Anthuber - Klinikum Traunstein, Chirurgie, Traunstein

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch583

doi: 10.3205/13dgch583, urn:nbn:de:0183-13dgch5835

Published: April 26, 2013

© 2013 Schauer et al.
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Einleitung: Das Stadium IIb nach Hansen Stock (HS) gilt als klassische Indikation zur Resektion bei Sigmadivertikulitis; der optimale OP-Zeitpunkt wird jedoch kontrovers diskutiert.

Material und Methoden: In einer prospektiven Beobachtungsstudie (2005-2011) erhielten 324 konsekutive Patienten mit akuter Divertikulitis ein Abdomen-CT mit rektaler KM-Füllung; 198 Patienten wiesen ein HS IIb auf. Dieses Kollektiv wurde alternierend konservativ antibiotisch und später elektiv (E) operiert, oder unterzog sich frühelektiv (FE) nach initialer antibiotischer Therapie sofort einer Resektion.

Ergebnisse: Ausgewertet wurden 99 (FE) bzw. 86 (E) Patienten; 13 Patienten der Gruppe E lehnten bei Beschwerdefreiheit die geplante OP ab. Die Zeit von Aufnahme bis OP lag bei 6 (4-9) Tagen (FE) und 38 (12 – 44) Tagen (E). Keine Unterschiede gab es beim Alter, Geschlecht, und BMI zwischen den Gruppen. Bei 3 Patienten (FE) erfolgte präoperativ eine Abszessdrainage. Bei allen Patienten wurde eine laparoskopische anteriore Rektosigmoidresektion mit Stapleranastomose durchgeführt. Bei 6 Patienten der Gruppe FE und bei 1 Patient der Gruppe E lag zusätzlich eine enterovesikale Fistel vor. Die Konversionsrate lag bei 2 Pat.(2%; FE) bzw. 1Pat. (1%;E). Die Mortalität war in beiden Gruppen 0%, die Gesamtmorbidität mit 10% (E) bzw. 11% (FE) ebenfalls vergleichbar; Anastomoseninsuffizienz n= 2 (FE) bzw. n=1 (E); Wundinfektionen traten bei 3% (E) und 5% (FE) auf; eine perioperative CDT Kolitis war mit n=4 (FE) bzw. n=0 (E) signifikant unterschiedlich (p<.5). Im Beobachtungszeitraum wurde kein Rezidiv nachgewiesen, Narben, bzw. Trokarhernien wurden bei n=2 (FE) bzw. n=1 (E) versorgt. Die mittlere postoperative Liegezeit lag bei 8 (3-21) Tagen (FE) vs. 7 (5-15) Tagen.

Schlussfolgerung: Die frühelektive Operation im Stdium HS IIb ist vergleichbar sicher zum elektiven Vorgehen „im Intervall“. Diskussionswürdig sind die 13 Patienten, die trotz HS IIb Stadium die geplante OP nicht durchführen ließen, da sie komplett beschwerdefrei waren und zeigt, dass auch dieses Stadium möglicherweise nicht zwingend operiert werden muss.