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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Endoskopische Vakuumtherapie und Over-the-Scope Clips (OTSC) bei Versagen der Stent-Therapie von postoperativen Leckagen im oberen Gastrointestinaltrakt

Meeting Abstract

  • Rudolf Mennigen - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Mike Laukötter - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Norbert Senninger - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Mario Colombo-Benkmann - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Daniel Palmes - Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch533

doi: 10.3205/13dgch533, urn:nbn:de:0183-13dgch5335

Published: April 26, 2013

© 2013 Mennigen et al.
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Text

Einleitung: Bei postoperativen Leckagen im oberen Gastrointestinaltrakt scheitert die etablierte Therapie mit selbstexpandierenden Abdichtungs-Stents in ca. 15 % der Fälle, u.a. wegen einer fehlenden Ausheilung der Leckage. Wir untersuchten die Effektivität von endoskopischer Vakuumtherapie und Over-the-Scope Clip (OTSC) Applikationen in dieser Situation.

Material und Methoden: Im Zeitraum 02 – 08 / 2012 behandelten wir fünf konsekutive Patienten, bei denen eine Stent-Therapie von postoperativen Leckagen im oberen Gastrointestinaltrakt nicht erfolgreich war. Die weitere Therapie erfolgte je nach Leckagesituation mittels endoskopischer Vakuumtherapie, OTSC Applikation oder einer Kombination beider Verfahren.

Ergebnisse: Patient 1 (männlich, 51 J.):Insuffizienz nach Gastrektomie, Stent für 4 Wochen, Persistenz einer Fistel. Verschluss mit OTSC erfolgreich, Follow-up 13 Monate.

Patient 2 (männlich, 69 J.):Insuffizienz nach Ösophagusresektion, Stent für 8 Tage mit initial guter Abdichtung, bei fortschreitender proximaler Magenschlauchnekrose insuffiziente Abdichtung und Dislokation. Intrakavitäre endoskopische Vakuumtherapie mit insgesamt 10 Wechseln über 35 Tage, erfolgreiche Ausheilung, Follow-up 3 Monate.

Patient 3 (weiblich, 65 J.):Insuffizienz nach Ösophagusresektion, Stent für 6 Wochen, darunter Vergrößerung der Insuffizienzhöhle mit neuer ösophagobronchialer Fistel. Endoskopische Vakuumtherapie mit 5 Wechseln über 15 Tage. Erfolgreicher Verschluss der verbleibenden ösophagobronchialen Fistel mittels OTSC, Follow-up 3 Monate.

Patient 4 (weiblich, 42 J.):Gastropleurale Fistel nach gastric sleeve resection ausgehend von proximaler Klammernahtreihe, Stent für 3 Wochen mit guter Abdichtung, aber nicht toleriert bei massiver Übelkeit und Erbrechen. Verschluss der Fistel mit OTSC erfolgreich, Follow-up 1 Monat.

Patient 5 (weiblich, 82 J.):Ösophagusfistel nach lap. Fundoplicatio, Stent für 4 Wochen mit guter Abdichtung, nach Entfernung Fistel deutlich vergrößert, endoskopische Vakuumtherapie mit insgesamt 6 Wechseln über 22 Tage, erfolgreiche Ausheilung, Follow-up 1 Monat.

Schlussfolgerung: Bei Versagen der Stent-Therapie bieten die neuen endoskopischen Verfahren der Vakuumtherapie und der OTSC Applikation effektive und sichere Optionen zur Behandlung postoperativer Leckagen. Der genaue Platz der Verfahren im Behandlungsalgorithmus der Anastomoseninsuffizienz muss noch festgelegt werden.