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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Primärer Hyperparathyreoidismus und präoperative Lokalisationsdiagnostik: Ergebnisse der video-assistierten Parathyreoidektomie nach Sonographie als alleinigem diagnostischen Mittel

Meeting Abstract

  • Pier Francesco Alesina - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Essen
  • Jakob Hinrichs - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Essen
  • Beate Meier - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Essen
  • Matthias Heuer - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Essen
  • Martin K Walz - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie, Essen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch529

doi: 10.3205/13dgch529, urn:nbn:de:0183-13dgch5294

Published: April 26, 2013

© 2013 Alesina et al.
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Einleitung: Eine präzise präoperative Lokalisationsdiagnostik gilt als unentbehrlich für die Planung einer fokussierten bzw. einer video-assistierten Parathyreoidektomie (MIVAP). Dieses Prinzip zur Folge kommen vor einem Primäreingriff der Ultraschall und/oder die 99mTc- Sesta-MIBI Szintigraphie zur Anwendung. Es ist verbreitete Meinung dass die Kombination von 99mTc-Sesta-MIBI Szintigraphie und Ultraschall das beste Lokalisationsergebnis ergibt, wobei bei positiver Erstuntersuchung auf die Ergänzung mit dem zweiten Lokalisationsverfahren verzichtet werden konnte. Wir präsentieren in diesem retrospektiven Studie die Ergebnisse der Sonographie als alleinigem diagnostischen Mittel in unserem Patientenkollektiv mit primärem Hyperparathyroismus (pHPT).

Material und Methoden: Zwischen November 1999 und August 2012, wurden 120 Patienten (26 m, 94 w; mittel Alter: 58±14 Jahre) mit pHPT nach positiver Sonographie operiert. In 16 Patienten bestand gleichzeitig eine Struma multinodosa. Die Ultraschalluntersuchung wurde von einem erfahrenen Endokrinologen durchgeführt und im Krankenhaus vom Operateur wiederholt. Die Patienten galten postoperativ als geheilt nach Normalisierung des postoperativen PTH-Wertes. Eine Laryngoskopie wurde routinemässig durchgeführt.

Ergebnisse: 117 Patienten wurde primär geheilt (97,5%). Drei Patienten mit nicht diagnostizierter Mehrdrüsenerkrankung mussten erneut exploriert werden und wurden nach Entfernung einer zweiten Nebenschilddrüse kuriert. Die mittlere Operationsdauer betrug 39 ± 21 Minuten (Spanne: 10-120 Minuten). Zwei passagere Recurrensparesen wurden beobachtet.

Schlussfolgerung: Bei entsprechender Selektion kann die Sonographie eine hervorragende Sensitivität aufweisen. Diese Untersuchung sollte als Verfahren der ersten Wahl für die Lokalisationsdiagnostik vom pHPT angesehen werden. Der selektiver Verzicht auf weiteren Untersuchungen (u.a. 99mTc-Sesta-MIBI Szintigraphie) kann die Kosten der Lokalisationsdiagnostik signifikant senken.