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Häufigkeit einer benignen zervikalen Lymphadenopathie bei Patienten mit Autoimmunthyreoiditis
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Published: | April 26, 2013 |
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Einleitung: Die Prävalenz einer zervikalen Lymphadenopathie (LAP) bei Patienten mit einer Autoimmunthyreoiditis (AIT) ist unbekannt. Ziel der vorliegenden Studie war die Charakterisierung der LAP bei 6 Patienten mit AIT sowie die Evaluation der Prävalenz einer zervikalen LAP bei Patienten mit AIT im Vergleich zu Patienten mit anderen Schilddrüsenerkrankungen.
Material und Methoden: Retrospektiv wurden 6 Patienten mit einer AIT und einer LAP im Robbins Level VI zytologisch, histologisch, serologisch sowie mittels klonaler Analyse ausgewertet. Prospektiv wurden 49 konsekutive Patienten mit einer AIT (Gruppe 1) mit 49 konsekutiven Patienten mit benignen Schilddrüsenknoten oder Iodmangelstrumen (Gruppe 2) verglichen.
Ergebnisse: 5/6 Patienten in der retrospektiven Studie hatten histologisch eine benigne lymphatische Hyperplasie ohne Nachweis einer klonalen lymphozytären Transformation, ein Patient hatte ein zentroblastisches Lymphom. Serologisch waren virale Infektionen bei allen Patienten ausgeschlossen worden. Patienten mit einer AIT wiesen in der prospektiven Studie signifikant häufiger eine LAP im Robbins Level II-IV und VI auf als die Kontrollpatienten. Eine Korrelation zwischen LAP, Alter, Schilddrüsenvolumen, Nodularität und Höhe der Autoantikörper fand sich nicht. Bei 18/21 Patienten mit AIT blieb die LAP im Verlauf über 6 Monate konstant, bei 3/21 war sie rückläufig.
Schlussfolgerung: Bei Patienten mit einer AIT findet sich häufig eine LAP im Robbins Level II-IV und VI, die direkt mit dem Autoimmunprozess assoziiert zu sein scheint. Dies ist vor dem Hintergrund einer erhöhten Inzidenz an papillären Schilddrüsenkarzinomen und malignen Lymphomen bei AIT von klinischer Bedeutung.