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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Einhundert Doppeladenome bei primärem Hyperparathyreoidismus

Meeting Abstract

  • Nadja Lehwald - Uniklinik Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Kenko Cupisti - Uniklinik Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Markus Krausch - Uniklinik Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Sandra Geisler - Uniklinik Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Andreas Raffel - Uniklinik Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf
  • Wolfram Knoefel - Uniklinik Düsseldorf, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Kinderchirurgie, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch296

doi: 10.3205/13dgch296, urn:nbn:de:0183-13dgch2966

Published: April 26, 2013

© 2013 Lehwald et al.
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Einleitung: Doppeladenome treten in 2-15% als Ursache für einen primären Hyperparathyreoidismus (pHPT) auf. Als eigenständige Entität sind Doppeladenome umstritten. Das Ziel unserer Studie war es, die klinischen Parameter und anatomische Verteilung von Doppeladenomen zu untersuchen, um spezielle Charakteristika zu identifizieren.

Material und Methoden: Einhundert Doppeladenome wurden aus einer prospektiven Datenbank mit 1464 Patienten, die wegen eines pHPT in unserer Klinik operiert wurden, identifiziert. Die 100 Doppeladenome (6.8%) wurden anhand klinischer Charakteristika mit solitären Adenomen (n=1226) und Hyperplasien (MEN eingeschlossen) (n=101), verglichen.

Ergebnisse: 74% der Patienten waren weiblich. Anatomisch gesehen traten Doppeladenome vermehrt auf der rechten Seite (30%) oder in gekreuzter Lage (23%) auf. Zudem zeigte sich ein gehäuftes Auftreten in atypischer Lage (38%). Patienten mit Doppeladenomen zeigten signifikant häufiger neuropyschiatrische Beschwerden, vermehrt Pankreatitiden sowie erhöhte präoperative Parathormonwerte im Vergleich zu den anderen Gruppen. Bei 74 Patienten konnte das Doppeladenom bereits vor dem ersten Eingriff diagnostiziert werden, während sich 26 Patienten einer Zweitoperation bei nicht erkanntem Doppeladenom unterziehen mussten. Nur 9 Doppeladenome traten metachron auf. Eine Heilung des pHPT wurde in 96.4% erzielt.

Schlussfolgerung: Doppeladenome sind eine anspruchsvolle Entität in jedem pHPT-Krankengut. Sie weisen keine unverwechselbaren klinischen Parameter auf, anhand derer eine sichere präoperative Identifizierung möglich wäre. Obwohl ein metachrones Auftreten relativ selten ist, muss es beim pHPT-Rezidiv in Erwägung gezogen werden.