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Neuanlage der Hepatico-Jejunostomie nach Pankreaskopfresektion – Indikationen, Ursachen und Outcome
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Published: | April 26, 2013 |
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Einleitung: Nach Pankreaskopfresektionen sind Stenosen der Hepatico-Jejunostomie selten. Langfristig lassen sich Revisionsoperationen allerdings kaum vermeiden, weil interventionelle Behandlungsversuche häufig erfolglos sind.
Material und Methoden: Retrospektive Auswertung aller Revisionsoperationen mit Neuanlage der Hepatico-Jejunostomie aufgrund interventionell therapierefraktärer Stenosen der Hepatico-Jejunostomie nach initial durchgeführter Pankreaskopfresektion über einen Zeitraum von 7 Jahren, von 01/2004 bis 12/2010.
Ergebnisse: Eine Neuanlage der Hepatico-Jejunostomie war bei 2% (21/878) der Patienten erforderlich. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Revisionsoperation lag bei 59 ± 8 Jahren. In 38% (8/21) der Patienten erfolgte die Primäroperation aufgrund eines Malignoms, in 62% (13/21) aufgrund einer benignen Pankreaskopfraumforderung. Vor Neuanlage der Hepatico-Jejunostomie traten bei 81% (17/21) der Patienten rezidivierend Cholangitiden auf, eine Cholestase lag bei 33% (7/21) der Patienten vor. Die mittlere krankheitsfreie Zeit zwischen Primäroperation und Revisionseingriff betrug 33 ± 44 Monate. Intraoperativ bestätigte sich bei 81% (17/21) der Patienten eine Stenose der Hepatico-Jejunostomie. Die postoperative Morbidität betrug 48% (10/21), die Mortalität lag bei 0% (0/21). Chirurgische Majorkomplikationen traten in 10 % (2/21) der Patienten auf. Bei einem Patienten (5 %; 1/21) erfolgte aufgrund einer Insuffizienz der neu angelegten Hepatico-Jejunostomie eine Revisionsoperation, bei einem Patienten (5 %; 1/21) war aufgrund eines intraabdominellen Verhalts eine interventionelle Drainagenanlage erforderlich. Minorkomplikationen traten bei 38 % (8/21) der Patienten auf. Bei 10 % (2/21) der Patienten trat postoperativ eine Cholangitis auf, bei 14 % (3/21) lag eine postoperative Magen-Darmatonie vor, in 5 % (1/21) der Patienten entwickelte sich eine Wundheilungsstörung, in 10 % (2/21) trat eine Lymphfistel auf. Bei 76% (16/21) der Patienten traten im Langzeitverlauf keine weiteren Cholangitiden auf, eine Stenose der neu angelegten Hepatico-Jejunostomie war im Verlauf bei keinem Patienten mehr nachweisbar.
Schlussfolgerung: Nach Pankreaskopfresektion sind Revisionseingriffe an der Hepatico-Jejunostomie aufgrund interventionell therapierefraktärer Stenosen bei den meisten Patienten langfristig erfolgreich. Mit einer entsprechenden Expertise lassen sich diese Operationen mit einer geringeren Morbidität und Mortalität durchführen.