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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Rolling Stones – Multiple mobile Enterolithen im terminalen Ileum in einer abdominalen Narbenhernie

Meeting Abstract

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  • Daniel Sauter - Spital Bülach, Chirurgie, Bülach
  • Brigitte Muff - Spital Bülach, Chirurgie, Bülach
  • Hanspeter Notter - Spital Bülach, Chirurgie, Bülach

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch220

doi: 10.3205/13dgch220, urn:nbn:de:0183-13dgch2202

Published: April 26, 2013

© 2013 Sauter et al.
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Einleitung: Das seltene Vorkommen von Enterolithen des Dünndarmes wurde in Zusammenhang mit Dünndarmdivertikeln / Meckel-Divertikel, beim M. Crohn und als Komplikation bei Billroth II im Sinne eines Afferent loop Syndromes beschrieben. Publikationen über multiple mobile Enterolithen im terminalen Illeum in einer Narbenhernie finden sich in der Literatur nicht.

Ergebnisse: Wir berichten über eine 42-jährige Patientin, bei welcher in den ersten 2 Lebensjahren mehrfache Dünndarmeingriffe, unter anderem eine vorübergehende Enterostomie, durchgeführt wurden. Im Verlauf litt die Patientin unter Abdominalbeschwerden, sowie zusätzlich Schmerzen im Bereiche der ehemaligen Enterostomiestelle. Die radiologischen Abklärungen mittels Röntgen und CT zeigten einerseits eine Narbenhernie mit inliegendem Dünndarm im Bereiche des rechten Mittelbauches, andererseits fünf verkalkt, bis max. 2.5cm im Durchmesser grosse, endoluminal gelegene Enterolithen im dilatierten Ileum.

Es erfolgte die quere Laparotomie, eine ausgedehnte Adhäsiolyse, die Dünndarmsegment- resektion mit End-zu-End Anastomose mit Bergung der gut mobilen Enterolithen. Schliesslich die Narbenhernienplastik mit der offenen Einlage eines resorbierbaren Bio-A® Mesh (Gore®). Der postoperative Verlauf gestaltete sich unauffällig, die Patientin konnte 7 Tage nach dem Eingriff nach Hause entlassen werden. Die histologische Aufarbeitung des Resektates zeigte lediglich eine chronische Entzündung mit Fremdkörperriesenzell-Reaktion, eine Neoplasie oder der Nachweis einer Magenschleimhautheterotopie bzw. eines M. Crohn fanden sich nicht. Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerung: Wahre Enterolithen, aus Mineralsalze (v.a. bei M. Crohn) oder Gallesalze (v.a. bei Jejunal-Divertikeln) sind beim Menschen viel seltener als sogenannte Falsche, welche sich aus Nahrungsbestandteilen entwickeln. Die Komplikationen Im Sinne einer Perforation oder eines Ileus jedoch erheblich. Die Koinzidenz von multiplen Enterolithen und einer Hernie wurde bisher noch nie beschrieben. Gerade ein Fall von Enterolithen nach einer Operation im Kindesalter fand sich bei der Durchsicht der Literatur.