gms | German Medical Science

130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Kombinierte Nieren-Pankreastransplantation für Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz durch Typ 2 Diabetes mellitus

Meeting Abstract

  • Christian Margreiter - Universitätsklinik für Visceral-,Transplantations- und Thoraxchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck
  • Thomas Resch - Universitätsklinik für Visceral-,Transplantations- und Thoraxchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck
  • Rupert Oberhuber - Universitätsklinik für Visceral-,Transplantations- und Thoraxchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck
  • Felix Aigner - Universitätsklinik für Visceral-,Transplantations- und Thoraxchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck
  • Claudia Bösmüller - Universitätsklinik für Visceral-,Transplantations- und Thoraxchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck
  • Raimund Margreiter - Universitätsklinik für Visceral-,Transplantations- und Thoraxchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck
  • Johann Pratschke - Universitätsklinik für Visceral-,Transplantations- und Thoraxchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck
  • Robert Öllinger - Universitätsklinik für Visceral-,Transplantations- und Thoraxchirurgie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch142

doi: 10.3205/13dgch142, urn:nbn:de:0183-13dgch1425

Published: April 26, 2013

© 2013 Margreiter et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Die kombinierte Nieren-Pankreas-Transplantation gilt als optimale therapeutische Option für Patienten mit Typ 1 Diabetes mellitus und terminaler Niereninsuffizienz. Die Indikation zur Transplantation für Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus ist jedoch Gegenstand kontroversieller Diskussion.

Material und Methoden: Der Verlauf und die Überlebensraten von 21 an Typ 2 Diabetes erkrankten Empfängern einer kombinierten Nieren-Pankreas-Ersttransplantation wurden retrospektiv analysiert und mit Typ 1 Diabetes Empfängern innerhalb des selben Zeitraumes verglichen (n=195). Die Definition eines Typ 2 Diabetes beeinhaltete eine Insulinpflicht, um bei gleichzeitiger C-Peptid Positivität einen Blutzuckerwert von unter 220 mg/dl zu gewährleisten. Dabei ist die Unterscheidung von zusätzlichen Diabetes-Entitäten wie dem MODY (maturity onset of diabetes of the young) oder dem LADA (late autoimmune diabetes in the adult) oft schwierig.

Ergebnisse: Das mittlere Alter beim Typ 2 Diabetes Krankheitsbeginn war 37,8 Jahre, die mittlere Dauer der Erkrankung bis zum Zeitpunkt der Transplantation betrug 17,5 Jahre. Alle Typ 2 Empfänger litten an zumindest einer oder mehreren diabetesbedingten Sekundärkomplikationen. Das Ein-, Drei- und Fünfjahrespatientenüberleben betrug 96,9%, 94,2% und 91,6% für die Typ 1 Diabetes Gruppe und 90,5%, 80,1% und 80,1% für die Typ 2 Diabetes Gruppe (p=0,025). Das Ein-, Drei- und Fünfjahrespankreastransplantatüberleben betrug 92,6%, 85,8% und 80,7% für die Typ 1 Diabetes Gruppe und 81,0%, 75,9% und 75,9% für die Typ 2 Diabetes Gruppe, das mittlere follow-up betrug 7,3 Jahre. Von den 15 sich am Leben befindlichen Patienten waren 14 insulinfrei und benötigten keine antidiabetische Medikation.

Schlussfolgerung: Die kombinierte Nieren-Pankreastransplantation ist eine therapeutische Option für ausgewählte niereninsuffiziente Typ 2 Diabetiker. Gründe für das signifikant niedrigere Patientenüberleben sind ein höheres Alter, ein höherer BMI und vermutlich fortgeschrittenere Sekundärkomplikationen der Zuckerkrankheit im Vergleich zu jenen Empfängern, welche an einem Typ 1 Diabetes leiden.