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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Behandlung postoperativer Anastomosenstenosen des Ösophagus mittels biodegradierbaren Stents

Meeting Abstract

  • Marcus Steinbach - Helios Klinikum Berlin Buch, Allgemein-, Viszeral- und onkologische Chirurgie, Berlin
  • Sören Kneif - Helios Klinikum Berlin Buch, Allgemein-, Viszeral- und onkologische Chirurgie, Berlin
  • Martin Strik - Helios Klinikum Berlin Buch, Allgemein-, Viszeral- und onkologische Chirurgie, Berlin
  • Michael Hünerbein - Helios Klinikum Berlin Buch, Allgemein-, Viszeral- und onkologische Chirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch107

doi: 10.3205/13dgch107, urn:nbn:de:0183-13dgch1078

Published: April 26, 2013

© 2013 Steinbach et al.
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Text

Einleitung: Bis zu 42% der Patienten nach Ösophagusresektion müssen postoperativ wegen einer symptomatischen Anastomosenstenose mit Dysphagie und erheblichem Verlust der Lebensqualität einer endoskopischen Therapie zugeführt werden. Auf Grund hoher Therapiefrequenz, Redizivrate und möglichem Komplikationsrisiko ist die konventionelle endoskopische Therapie mit repetitiver Ballondilatation als problematisch einzuschätzen. Die endoskopische Implantation eines Stents führt zur sofortigen Wiederherstellung der Nahrungspassage mit Beseitigung der Dysphagie und Reduktion der endoskopischen Interventionsfrequenz. Ziel der prospektiven Studie ist die Durchführbarkeit und Sicherheit selbstexpandierender Ösophagusstents in der Therapie von postoperativen Anastomosenstenosen sowie den Behandlungserfolg zu untersuchen.

Material und Methoden: In dieser klinischen prospektiven Machbarkeits- und Verlaufsstudie werden Patienten mit symptomatischer und endoskopisch gesicherter Anastomosenstenose nach Ösophagusresektion mit einem biodegradierbaren Stent aus Polydioxanon behandelt. Die Ösophagusresektionen wurden sowohl als offene abdominothorakale Operation als auch komplett endoskopisch bei benigner sowie maligner Grunderkrankung durchgeführt. Der Stent verbleibt unter fortlaufender Hydrolyse bis zur Selbstauflösung in situ und kann während eines Zeitraums von bis zu 8 Wochen die Stenose kontinuierlich dilatieren. Die Patienten werden bis zur vollständigen Degradation des Stents dreimonatlich sowie im weiteren Verlauf bei erneuter subjektiver Dysphagie endoskopiert.

Ergebnisse: Beginnend 2009 konnten bei 8 Patienten eine klinisch relevante Stenose nach Ösophagusresektion endoskopisch bestätigt werden. Insgesamt wurden 14 Stents komplikationslos implantiert. Minorkomplikationen traten bei 2 Patienten im Verlauf der Stent-Therapie mit Verlegung des Stentlumens durch partiell degradierte Polydioxanon-Filamente auf. Bei drei Patienten konnte ein anhaltender Therapieerfolg mit einmaliger oder mehrmaliger Stentimplantation erreicht werden. Bei zwei Patienten konnte eine erfolgreiche Therapie durch zusätzliche Ballondilatation und Implantation von Plastikstents erreicht werden. Durchschnittlich traten nach 135 Tagen (Spannweite 50 – 354d) erneute dysphagische Beschwerden auf.

Schlussfolgerung: Biodegradierbare Stents können ohne größere therapieassoziierte Komplikationen implantiert und in situ belassen werden. Ein Langzeiterfolg konnte bei über 50% der Patienten erzielt werden, jedoch bedürfen die restlichen Patienten weiterhin einer begleitenden interventionellen Therapie.