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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Der Stellenwert der Hemiskrotektomie bei der Behandlung des embryonalen paratestikulären Rhabdomyosarkoms im Kindesalter – Ergebnisse des CWS-86, -91, -96 und -2002P-Studien

Meeting Abstract

  • Guido Seitz - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Abteilung V - Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tübingen
  • Tobias Dantonello - Olgahospital, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Stuttgart
  • Daniel Kosztyla - Olgahospital, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Stuttgart
  • Thomas Klingebiel - Universitätsklinikum, Pädiatrische Hämatologie / Onkologie, Frankfurt / Main
  • Ivo Leuschner - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Paidopathologie, Kiel
  • Ewa Koscielniak - Olgahospital, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Stuttgart
  • Jörg Fuchs - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Abteilung V - Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch095

doi: 10.3205/13dgch095, urn:nbn:de:0183-13dgch0952

Published: April 26, 2013

© 2013 Seitz et al.
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Text

Einleitung: Die Prognose von Patienten mit paratestikulären Rhabdomyosarkomen (RMS) ist generell sehr gut. Eine komplette Tumorresektion ist aufgrund der frühen Diagnosestellung häufig problemlos möglich. Chirurgische Behandlungsfehler sind der transskrotale Zugang und die inkomplette Tumorresektion. Der transskrotale Zugangsweg bedingt in den meisten Behandlungsprotokollen eine Hemiskrotektomie, da die Skrotalhaut in die inguinalen Lymphknoten drainiert. Das Ziel der Studie war es die Notwendigkeit der Hemiskrotektomie in Hinblick auf Outcome und Lokalrezidiv zu überprüfen.

Material und Methoden: 173 Patienten mit paratestikulärem RMS wurden in die CWS-Studien von 1986 bis 2008 eingeschlossen. Neun Patienten wurden wegen unvollständigen Datensätzen ausgeschlossen. 164 Patienten wurden schließlich ausgewertet. Alle Patienten wurden entsprechend der CWS-Studienprotokolle mit Chemotherapie, Strahlentherapie und / oder Tumorresektionen behandelt.

Ergebnisse: Bei 165 Patienten wurde der embryonale Subtyp (RME) nachgewiesen. Acht Patienten hatten ein alveoläres RMS (RMA). Das 5-Jahres-Gesamtüberleben war mit 91,9% ± 2.2 exzellent. Bei 31 Patienten wurde initial ein transskrotaler Zugang gewählt, von denen 4 Patienten (RMA: n = 3, Tumorrezidiv: n = 1) zur besseren Vergleichbarkeit ausgeschlossen wurden. Bei 12 Patienten wurde eine Hemiskrotektomie durchgeführt. Ein Patient nach Hemiskrotektomie hatte ein lokales Lymphknotenrezidiv. Ein metastatisches Rezidiv wurde bei 3 Patienten beobachtet.

Weitere 13 Patienten wurden wegen einer Tumorinfiltration des Skrotums mit einer Hemiskrotektomie behandelt. Einer dieser Patienten verstarb im Verlauf und ein Patient hatte ein Lokalrezidiv.

Schlussfolgerung: Die Hemiskrotektomie scheint nach einer transskrotalen Hodenfreilegung bei RMS nicht zwingend in Hinblick auf das Überleben und das Lokalrezidiv notwendig zu sein. Nichtsdestotrotz hat sie ihren Stellenwert bei der Tumorinfiltration der Skrotalhaut.