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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Einfluss früher chirurgischer Komplikationen auf das Langzeitüberleben nach Lebendspende-Nierentransplantation

Meeting Abstract

  • Markus Rentsch - Klinikum der Universität München, Chirurgische Klinik Großhadern, München
  • Axel Kleespies - Klinikum der Universität München, Chirurgische Klinik Großhadern, München
  • Andrej Khandoga - Klinikum der Universität München, Chirurgische Klinik Großhadern, München
  • Joachim Andrassy - Klinikum der Universität München, Chirurgische Klinik Großhadern, München
  • Markus Guba - Klinikum der Universität München, Chirurgische Klinik Großhadern, München
  • Karl-Walter Jauch - Klinikum der Universität München, Chirurgische Klinik Großhadern, München
  • Manfred Stangl - Klinikum der Universität München, Chirurgische Klinik Großhadern, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch024

doi: 10.3205/13dgch024, urn:nbn:de:0183-13dgch0249

Published: April 26, 2013

© 2013 Rentsch et al.
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Text

Einleitung: Chirurgische Komplikationen bei Lebendspende-Nierentransplantationen (LS-NTx) gefährden in relevantem Umfang das unmittelbare Transplantatüberleben. Zusätzlich existieren Indizien, dass auch das Langzeitüberleben durch frühe chirurgische Komplikationen beeinträchtigt wird. Ziel der Studie war daher die Untersuchung des Einflusses früher revisionspflichtiger Komplikationen auf das Transplantat- und Patientenüberleben nach LS-NTx.

Material und Methoden: Prospektive Daten von 317 LS-NTx zwischen 07/1985 und 11/2011 wurden analysiert. Neben dem Patienten- und Transplantatüberleben, sowie der Inzidenz chirurgischer Komplikationen wurden die Daten zu Alter, Geschlecht, BMI, Wartezeit an der Dialyse, Immunsuppression, und Immunologische Daten (HLA-Mismatch, Panel-reaktive Antikörper, Abstoßungen, BANFF Klassifikation) erhoben. Die frühe Transplantatfunktion wurde anhand des Kreatinin-Verlaufs (12 Monate) und früher Transplantat-Dysfunktionen ermittelt. Die Daten wurden univariat und multivariat (Cox-Regression) analysiert (SPSS, Version 20.0).

Ergebnisse: Das Transplantat- und Patientenüberleben lag respektive bei 93 / 92% (1 J), 89 / 91% (3J) und 84 / 91% (5 J). Der Anteil an chirurgischen revisionspflichtigen Komplikationen lag insgesamt bei 17.5%, wobei der überwiegende Teil durch Lymphozelen (30%), Ureterkomplikationen (20%) und Wundhämatomen (20%) bei funktionierendem Transplantat bedingt war. Eine verzögerte Transplantatfunktion war signifikant mit chirurgischen Komplikationen assoziiert. In der Log rank Analyse beeinflussten die Komplikationen sowohl das Transplantat- (p=0,019), wie auch das Patientenüberleben (p=0,008) negativ. Dies bestätigte Cox-Regression auch multivariat für das Patienten-, nicht jedoch für das Transplantat-Überleben, wenngleich der Faktor höhergradiges HLA (DR) Mismatch diesen Effekt noch überwog.

Schlussfolgerung: Revisionspflichtige Komplikationen tragen wesentlich zur Beeinträchtigung des Langzeitüberlebens nach LS-NTx. Das komplikationsfreie frühe postoperative Ergebnis determiniert daher eine gute Langzeit-Transplantatfunktion, reduziert die Wahrscheinlichkeit erneuter Dialysepflicht, und hat damit Implikationen auf das langfristige Überleben der Patienten.