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31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013)

16.01. - 19.01.2013, Mayrhofen, Österreich

Trauer und Körperbild

Meeting Abstract

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  • P. Krause-Wloch - Bundesverband für Brandverletzte e.V., Vorstand, Salzhemmendorf, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013). Mayrhofen, Österreich, 16.-19.01.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dav66

doi: 10.3205/13dav66, urn:nbn:de:0183-13dav666

Published: February 19, 2013

© 2013 Krause-Wloch.
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Trauer und Körperbild: Dies war das Thema unserer diesjährigen Tagung.

Warum haben wir uns diesem Thema gewidmet?: Von Brandverletzten bekommen wir immer wieder zu hören, dass sie ihre verbrannten Körperstellen betrauern.

Pastor Helmut Spengler i.R. kennt sich mit Trauer sehr gut aus und erklärt uns in beispielhafter Weise wie sich Trauer auswirkt. Ein Beispiel ist das Klagen, nach dem Motto: „Was nützt alles Klagen?“ Doch Klagen gehört zur Trauer. Klagen gibt dem Schmerz den nötigen Raum und auch den nötigen Ausdruck. Klagen zu können und auch zu dürfen ist lebensnotwendig. Die zutiefst dunkle und schmerzliche Veränderung vergleicht Spengler mit dem Gang durch eine Wüste. Der Verlust hat aus der grünen dynamischen Landschaft eine Wüste gemacht und durch diese Wüste zu gehen macht Angst. Spengler spricht dabei auch das Loslassen lernen an, das uns schon seit unserer Kindheit begleitet.

Psychologin Anke Trautmann erläutert uns die Trauer aus psychologischer Sicht. Trauer trifft uns immer in alltäglichen Situationen. Trauer äußert sich in veränderten Gefühlen und auch in Emotionen. Menschen sprechen dabei von Wut, Schuld, Leere und auch Erleichterung. Gefühle sind wichtig zuzulassen. Wenn Menschen sie ausklammern geht es ihnen nicht mehr gut. Andererseits ist es schwer Trauer und seine Gefühle anderen gegenüber zu äußern: „Wenn ich es schon selber nicht mehr aushalten kann, wie kann ich mich dann anderen gegenüber sehen lassen?“ Trautmann erklärt aber auch, dass Menschen die eher Schwierigkeiten haben Emotionen zuzulassen, durchweg größere Probleme mit der Trauer haben.

Mit Professorin Pöhlmann haben wir an dem Thema Körperbild gearbeitet. Eine Persönlichkeit ist das was man aus sich macht. Damit ergibt sich aber auch der Schluss, dass jeder selbst verantwortlich dafür ist wie er aussieht. Das Körperideal wird so zum moralischen Ideal, die Schlankheit zum Ausdrucksmittel für positive Eigenschaften, wie Attraktivität, Selbstkontrolle, Leistungsfähigkeit und Erfolg. Das Dicksein wird als Ausdruck von Faulheit, Charakterschwäche und Versagen interpretiert und der persönlichen Verantwortung zugeschrieben. Interessant ist dabei aber auch, dass Narben ob sie sichtbar sind oder nicht, einen erstaunlich geringen Einfluss auf das Körperbild haben.

Diese sind drei kurze Auszüge aus den Referaten, die ich gern etwas ausführlicher darbieten möchte.