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31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013)

16.01. - 19.01.2013, Mayrhofen, Österreich

Die nicht okklusive Mesenterialischämie – häufigste Ursache des intestinalen Infarktes beim schwerbrandverletzten Intensivpatienten

Meeting Abstract

  • G.K. Muschitz - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Wien, Österreich
  • T. Rath - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Wien, Österreich
  • G.C. Ihra - Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie, Wien, Österreich
  • S. Lang - Medizinische Universität Wien, Klinisches Institut für Pathologie, Wien, Österreich
  • M. Mittlböck - Medizinische Universität Wien, Institut für Klinische Biometrie, Zentrum für Medizinische Statistik, Informatik und Intelligente Systeme, Wien, Österreich
  • M. Frey - Medizinische Universität Wien, Klinische Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie, Wien, Österreich

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013). Mayrhofen, Österreich, 16.-19.01.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dav42

doi: 10.3205/13dav42, urn:nbn:de:0183-13dav428

Published: February 19, 2013

© 2013 Muschitz et al.
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Einleitung: Gastrointestinale Komplikationen bei schwerbrandverletzten Intensivpatienten werden häufig beobachtet und haben in ihrer schwersten Form als intestinaler Infarkt trotz rascher chirurgischer Intervention je nach Ätiologie eine Mortalität von 60–100% (Eckstein H.H.et. al 1995). Beim nicht-brandverletzten Patienten stehen arterielle Embolien und Thrombosen als Ursachen des intestinalen Infarktes im Vordergrund. In ca. 85% der Fälle betrifft der Verschluss die Arteria mesenterica superior, der Rest verteilt sich zu etwa gleichen Teilen auf Truncus coeliacus und Arteria mesenterica inferior. Unser Ziel war die Evaluation der Ätiologie des intesinalen Infarktes beim schwerbrandverletzten Intensivpatienten.

Methode: Wir erfassten in dieser retrospektiven Studie alle Patienten, die im Zeitraum von 01/2002 bis 06/2012 an der Intensivstation für Schwerbrandverletze des Allgemeinen Krankenhauses Wien in Behandlung waren und bei denen während ihres stationären Aufenthaltes ein akuter Mesenterialinfarkt diagnostiziert oder eine Akutlaparotomie durchgeführt wurde, bzw. bei deren Obduktion eine Mesenerialischämie oder Darmnekrose festgestellt wurde.

Ergebnisse: Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 851 Patienten nach einem schweren thermischen Trauma an unserer Abteilung intensivmedizinisch behandelt. Wir konnten 17 Patienten, 6 Frauen [Alter 66,8 ±13,08, TBSA (Total body surface area) 38,3 ±26,2%, ABSI (Abbreviated burn severity index) 10,7 ±2,3] und 11 Männer [Alter 52,73 ±24,44, TBSA 46,0 ±21,3%, ABSI 9,8 ±1,78], mit akuter Mesenterialischämie identifizieren, von denen 5 Patienten (5 Männer, 0 Frauen) dieses Ereignis überlebten (Mortalität 70,59%). Nach Durchsicht der Bildgebung, der Obduktionsprotokolle, sowie der Operationsberichte der 17 Patienten, zeigte sich, dass lediglich 3 Patienten als Ursache des Mesenterialinfarktes einen akuten Gefäßverschluss erlitten hatten. Die Analyse der zeitlichen Intervalle vom Tag der Aufnahme bis zum Autreten der intestinalen Ischämie zeigte einen Gipfel in der ersten Woche (Tag 5 ±2,6) und einen zweiten Gipfel nach 3 Wochen (Tag 24 ±9,5).

Diskussion: Eine Differenzierung von okklusiven und nicht-okklusiven Mesenterialischämien als Ursache intestinaler Infarkte ist essentiell, um gezielte therapeutische, aber auch präventive Maßnahmen in der Behandlung des schwerbrandverletzten Intensivpatienten setzen zu können. Durch ein optimales Gerinnungsmanagement ist die Embolie als Ursache der Mesenterialischämie und der Darmnekrose in den Hintergrund gerückt. Die Minderperfusion des Darmes, ob im Rahmen des ersten Schockgeschehens oder in der Spätphase beim septischen Patienten stellt eine neue therapeutische Herausforderung dar.


Literatur

1.
Eckstein HH. Die akute mesenteriale Ischämie. Resektion oder Rekonstruktion? Chirurg. 2003 May;74(5):419-31. DOI: 10.1007/s00104-003-0630-x External link
2.
Lock G, Schölmerich J. Non-occlusive mesenteric ischemia. Hepatogastroenterology. 1995 Jul;42(3):234-9.