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31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013)

16.01. - 19.01.2013, Mayrhofen, Österreich

Der „Alkoholmarker“ carbohydratdefizientes Transferrin bei Schwerbrandverletzten

Meeting Abstract

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  • H. Sorg - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • H.-O. Rennekampff - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • P.M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013). Mayrhofen, Österreich, 16.-19.01.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dav27

doi: 10.3205/13dav27, urn:nbn:de:0183-13dav279

Published: February 19, 2013

© 2013 Sorg et al.
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Einleitung: Bei Schwerbrandverletzten ist die Alkoholabhängigkeit ein bekannter Risikofaktor, welcher mit einer dreifach erhöhten Mortalität einhergeht. Seit einiger Zeit wird hier das carbohydratdefiziente Transferrin (CDT) als Marker für einen pathologisch erhöhten Alkoholkonsum propagiert. Ziel der hier vorgestellten Studie war es herauszufinden, ob die klinische Wertigkeit von CDT ausreicht in der Patientengruppe der Brandverletzten die Alkoholkranken Patienten zu identifizieren.

Material und Methoden: Es wurden die Daten von 68 Schwerbrandverletzten innerhalb eines Jahres ausgewertet. Neben den Faktoren wie Geschlecht, Alter, Verbrennungsgrad, Areal der Verbrennung (VKOF) und ABSI wurden zusätzlich die Laborparameter, welche mit einem erhöhten Alkoholkonsum einhergehen (Gamma-Glutamyltransferase (yGT), mittleres korpuskuläres Volumen (MCV)) sowie das CDT untersucht.

Ergebnisse: CDT-positiv getestet wurden 22% (n=15) der Brandverletzten. Der Anteil der anamnestisch Alkoholkranken Patienten in dem untersuchten Kollektiv betrug 15% (n=10). Der mittlere CDT-Wert bei Alkoholkranken Patienten war signifikant gegenüber zu Nichtalkoholkranken erhöht (5,28±0,97% vs. 0,69±0,03; p

Schlussfolgerung: Die Identifizierung von alkoholabhängigen Patienten ist insbesondere bei Brandverletzten sowohl für die Therapie (Immunschwäche, Alkoholentzug, Delir), wie auch die Prognose von entscheidender Bedeutung. Für die Risikostratifizierung hinsichtlich der Alkoholabhängigkeit reicht die Analyse des CDT als alleiniger Parameter hier jedoch nicht aus. Zur genauen Einschätzung des Alkoholkonsums sollten daher weiterhin die bekannten Laborwerte untersucht und eine genaue Anamnese des Patienten durchgeführt werden.