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Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2012

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

30.11. - 01.12.2012, Leipzig

Navigierte Orbitadekompression bei EO

Meeting Abstract

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  • Matthias Krause - Leipzig
  • T. Hierl - Leipzig

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2012 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 30.11.-01.12.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12sag19

doi: 10.3205/12sag19, urn:nbn:de:0183-12sag191

Published: November 28, 2012

© 2012 Krause et al.
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Die endokrine Orbitopathie ist das häufigste und wesentlichste extrathyroidale Stigma des M. Basedow oder der autoimmunen Hyperthyreose.

Sie ist in über 50% der betroffenen Patienten präsent.

Im klinischen Gebrauch werden milde, moderate und schwere von den Visus bedrohenden Formen unterschieden.

Eine chirurgische Intervention bietet sich bei unbefriedigenden Ergebnissen nach erfolgter Primärtherapie (endokrine Stabilisierung, Kortikoidtherapie, retrobulbäre Radiatio) zur Verbesserung ophthalmologischer und ästhetischer Probleme, an.

Ziel ist die Beseitigung funktioneller, ästhetischer und psychosozialer Probleme.

Myriaden verschiedener Verfahren sind beschrieben worden.

Wir unterscheiden grundsätzlich die Lipoplastik von der Osteoplastik und deren Kombinationen (Osteolipoplastik). Anhängende Operationen (Myoplastik, Blepharoplastik) folgen bei Bedarf.

Ein navigiertes Vorgehen bietet die Vorteile der relativ vorhersagbaren Ergebnisse, eine höhere intraoperative Sicherheit, es erleichtert minimal-invasive Zugänge und führt zur genaueren Umsetzung der präoperativen Planung. Die prä- und postoperative Analyse der gewonnenen Daten im Zusammenhang mit navigierter Orbitadekompression führt zudem zu einer verbesserten Beurteilung der abhängigen Parameter.

Die Planung und das operative Vorgehen werden detailliert beschrieben und anhand ausgewählter Fälle veranschaulicht.

20 Patienten mit endokriner Orbitopathie, 38 Orbitae, wurden im Zeitraum 3/2010–11/2012 navigiert dekomprimiert. Ein Rückgang des Exophthalmus war in jedem Fall zu verzeichnen. Wir empfehlen die anteriore Rotation des lateralen Orbitarandes (LARA – lateral rim advancement) neben einer 1, 2 oder 3 Wand-Resektion mit begleitender Periorbita- Resektion und Lipoplastik zur suffizienten Rehabilitation der betroffenen Patienten.

Kritisch ist die Abhängigkeit der Qualität der Navigation von der aufwändigen intraoperativen Registrierung des Patienten und der Bildschirmqualität anzusehen. Weiterhin ist von einer hohen Strahlenbelastung (mindestens 2 Dünnschicht-Computertomographien des gesamten Schädels) auszugehen, da sich bisher strahlungsarme (DVT) oder gar strahlenfreie Untersuchungsmethoden (MRT) für das beschriebene Procedere nicht eignen.

Ein sicheres Korrelat zwischen dem Ausmaß der Dekompression und dem Rückgang der Protrusion ist vor allem bei voroperierten Patienten nicht erkennbar und wird Gegenstand weiterer Untersuchungen sein.