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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Häufigkeit von Depression und Körperdysmorphophobie-Syndrom bei Patienten vor funktioneller Rhinochirurgie

Meeting Abstract

  • corresponding author Miriam Bender - HNO Uniklinik Ulm, Ulm
  • Lara Rustige - HNO Uniklinik Ulm, Ulm
  • Gerhard Rettinger - HNO Uniklinik Ulm, Ulm
  • Jörg Lindemann - HNO Uniklinik Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod629

doi: 10.3205/12hnod629, urn:nbn:de:0183-12hnod6299

Published: April 4, 2012

© 2012 Bender et al.
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Einleitung: Depression verschlechtert im Allgemeinen das Outcome medizinischer Interventionen. Auch das Körperdysmorphophobie-Syndrom (BDD, Body Dismorphic Disorder) hat einen negativen Einfluss auf die subjektive Zufriedenheit nach ästhetischen Operationen. Ziel dieser Studie war es, die Prävalenz von Depression und BDD vor funktionellen rhinochirurgischen Eingriffen zu bestimmen.

Methoden: Der Beck Depression Inventory (BDI) zur Erfassung von Depression (BDI≥10 von 63) und der Pisa Body Dysmorphic Symptoms Scale zur Messung von BDD (0-2 kein, 3-5 mäßiger, >5 starker Anhalt für BDD, Gesamtscore 10) wurden bei Patienten vor geplanter Septum- (SPL) bzw. Septorhinoplastik (SRP) prospektiv konsekutiv eingesetzt.

Ergebnisse: Von 201 Patienten konnten 174 Datensätze ausgewertet werden (105 Männer, 69 Frauen). Das Durchschnittsalter lag bei 34 Jahren (18- 76). Davon hatten 30 Patienten pathologisch erhöhte BDI Werte (17%). Bei 117 (67%) Patienten bestand kein Anhalt für BDD, bei 38 (22%) bzw. 19 Patienten (11%) lag ein mäßiger bzw. starker Anhalt für ein BDD vor. Bei insgesamt 23 Patienten (77%) mit Depression bestanden auch Anzeichen für BDD. Bei Patienten mit geplanter SRP waren die Werte des BDD Fragebogens im Vergleich zu Patienten vor SPL signifikant erhöht (Mittelwert SRP 3,0 vs. SPL 1,4, t-test p =0,001), beim BDI bestand kein signifikanter Unterschied (SRP 5,8 vs. SPL 5,0, t-test p =0,057).

Schlussfolgerung: Depression und BDD haben bei Patienten vor geplantem rhinochirurgischen Eingriff eine erhöhte Prävalenz im Vergleich zur Normalbevölkerung. Der Einfluss dieser Faktoren auf das Ergebnis einer Operation und die postoperative Patientenzufriedenheit muss noch untersucht werden. Eine psychiatrische Mitbeurteilung betroffener Patienten vor geplanter SRP ist anzustreben.