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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Ventrale HWS Fusion mit "stand-alone Cage": ein Hype oder eine minimalinvasive Spondylodese

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Hüseyin Senyurt - Heinrich Heine Universität, Uni Klinik, Orthopädie, Düsseldorf, Germany
  • Markus Koniecszny - Heinrich Heine Universität, Uni Klinik, Orthopädie, Düsseldorf, Germany
  • Rüdiger Krauspe - Heinrich Heine Universität, Uni Klinik, Orthopädie, Düsseldorf, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocWI13-1453

doi: 10.3205/12dkou020, urn:nbn:de:0183-12dkou0206

Published: October 2, 2012

© 2012 Senyurt et al.
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Fragestellung: Die ventrale Platte bei der anteriore HWS Fusion ist ein sicheres und etabliertes Operationsverfahren. Aber nach Implantation der Platte werden - je nach Plattenprofil - in der Literatur unter anderem bis zu 35% Schluckstörungen angegeben. Eine alternative zu der ventralen Platte wäre ein zervikaler intradiskaler "stand-alone" Cage der mit zwei winkelstabilen Schrauben sicher fixiert.

Ziel der prospektiven Untersuchung war, dieses neu entwickelte minimal invasive OP-Verfahren mit "stand-alone" Cage für die ventrale Spondylodesen der HWS klinisch und radiologisch zu evaluieren.

Methodik: Es wurden 51 Patienten mit Nervenwurzelkompression / Myelopathie prospektiv erfasst und postoperativ nachuntersucht. Präoperativ und im Verlauf wurden folgende klinische Parameter erhoben: VAS, Neck Pain Disability Index sowie subjektive Zufriedenheitskriterien nach Odom. Postoperativ wurden Röntgenstandard Aufnahmen der HWS nach 6 Wochen, 3 Monaten, 6 Monaten und 12 Monaten bewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 28 männliche und 23 weibliche Patienten wurden operiert, wobei 20 mono-, 25 bi- und 6 trisegmentale Stabilisierungen erfolgten. Es wurde eine mikrochirurgische/mikroskopische Operationsmethode angewendet. Im postoperativen Verlauf gaben 3 Patienten Beschwerden beim Sprechen mit veränderter Stimme an, die Heiserkeit dauerte im Durchschnitt 14 Tage. 5 Patienten gaben postoperativ Schluckbeschwerden an, die durchschnittliche Beschwerdedauer betrug 7 Tage. Bis auf ein oberflächliches Hämatom im Zugangsbereich waren keine Komplikationen aufgetreten. Eine Re-Operation war in keinem Fall erforderlich. Der NPDI verringerte sich postoperativ von 55% auf 23%. Direkt postoperativ konnte die Reduktion der Schmerzen nachgewiesen werden. So war der Schmerz VAS Arm vor der Operation 7,9, nach der Operation 1.5, VAS Nacken vor der Operation 6,3 nach der Operation 3,2. Nach 12 Monaten zeigte sich im klinischen Follow-up eine weitere Reduktion der Nackenschmerzen auf VAS 1,9, der Armschmerz auf VAS 1,1 und des NPDI auf 18%.

Radiologisch war bei allen Patienten ein regelrechtes Einheilen der Implantate zu sehen. Eine Lockerung der Implantate wurde in keinem Fall beobachtet. Nach 12 Monaten war radiologisch in allen operierten Segmenten eine vollständige knöcherne Fusion zu dokumentieren. Alle Patienten welche zusätzlich CT Untersuchung hatten wiesen eine sichere Fusion auf.

Diese Studie zeigt gute klinische und radiologische 1 Jahres Ergebnisse nach minimal invasiver ventraler Spondylodese der HWS mit einem "stand-alone" Cage und winkelstabilen Schrauben. Im Unterschied zur Literatur sehen wir in unser Kollektiv eine sehr geringe Rate an Schluckstörungen welche nach kurzer Zeit vollständig regeneriert war, sowie keine Implantat assozierten Komplikationen.