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Stimmlippenaugmentation mit Hyaluronsäure bei Patienten mit einseitiger Stimmlippenparese
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Published: | September 6, 2012 |
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Zusammenfassung
Hintergrund: Die Stimmlippenaugmentation mit der Hyaluronsäure (Restylane®) wird zur Verbesserung des Glottisschlusses bei einseitiger Stimmlippenparese eingesetzt. Es sollte eine Analyse des Erfolges und der Sicherheit dieser Methode erfolgen.
Material und Methoden: In eine prospektiv klinische Studie wurden 19 konsekutive Patienten mit einer einseitigen Stimmlippenparese, die eine Injektionslaryngoplastik mit der Hyaluronsäure (Restylane®) erhielten, eingeschlossen. Praeoperativ und 6 Wochen sowie 6 und 12 Monate postoperativ wurden eine Laryngostroboskopie und eine Evaluation des Erfolges anhand objektiver Stimmparameter und einer subjektiven Selbsteinschätzung der Stimme mittels Voice Handicap Index durchgeführt.
Ergebnisse: Bei 11/19 (58%) der Patienten zeigte sich nach einem Beobachtungszeitraum von 12 Monaten eine subjektiv und objektiv gute Stimmqualität. Bei 8/19 (42%) der Patienten war es jedoch bereits nach 6 Wochen zu einer beträchtlichen Einschränkung der Stimmqualität gekommen, so dass eine weitere Intervention (z.B. eine erneute Injektionslaryngoplastik bzw. eine Thyroplastik) empfohlen wurde. Patienten mit einer Glottisschlussinsuffizienz von >1 mm in der Laryngostroboskopie profitierten besonders schlecht.
Diskussion: Eine überdauerende gute Stimmqualität wurde nach Stimmlippenaugmentation mit der Hyaluronsäure (Restylane®) erreicht, wenn der Glottisspalt praeoperativ ≤1 mm betrug. Wir empfehlen diese Technik dann für eine temporäre Stimmlippenaugmentation, wenn eine Erholung der Stimmlippenmotilität wahrscheinlich ist.
Text
Einleitung
Die Stimmlippenaugmentation mit der Hyaluronsäure (Restylane®) wird zur Verbesserung des Glottisschlusses bei einseitiger Stimmlippenparese eingesetzt. Es sollte eine Analyse des Erfolges und der Sicherheit dieser Methode erfolgen.
Methode
In eine prospektiv klinische Studie wurden 19 konsekutive Patienten mit einer einseitigen Stimmlippenparese, die eine Injektionslaryngoplastik mit der Hyaluronsäure (Restylane®) erhielten, eingeschlossen. Praeoperativ und 6 Wochen sowie 6 und 12 Monate postoperativ wurden eine Laryngostroboskopie und eine Evaluation des Erfolges anhand objektiver Stimmparameter (u.a. maximale Tonhaltedauer, MTH) und einer subjektiven Selbsteinschätzung der Stimme mittels Voice Handicap Index (VHI) durchgeführt.
Ergebnis
Vor Therapie hatten alle Patienten ein schweres Handicap (mittlerer VHI 76) sowie eine deutlich reduzierte MTH (<7 sec). Bei 11/19 (58%) der Patienten mit einer mittleren Glottisschlussinsuffizient von 1,1 mm zeigte sich nach einem Beobachtungszeitraum von 12 Monaten eine subjektiv und objektiv gute Stimmqualität (VHI 35, MTH 12 sec). Bei 8/19 (42%) der Patienten mit einer mittleren Glottisschlussinsuffizienz von 2,8 mm war es jedoch bereits nach 6 Monaten zu einer beträchtlichen Einschränkung der Stimmqualität gekommen (VHI 68, MTH 6,4 sec), so dass eine weitere Intervention (z.B. eine erneute Injektionslaryngoplastik bzw. eine Thyroplastik) empfohlen wurde. Nur bei einem Patienten fand sich 3 Tage nach erfolgter Augmentation eine (entzündliche) Schwellung der Taschenfalte auf der Seite der Injektion.
Schlussfolgerung
Patienten mit einer Glottisschlussinsuffizienz von >1mm in der Laryngostroboskopie profitierten besonders schlecht. Eine überdauernde gute Stimmqualität wurde nach Stimmlippenaugmentation mit der Hyaluronsäure (Restylane®) erreicht, wenn der Glottisspalt praeoperativ ≤1 mm betrug. Wir empfehlen diese sichere Technik dann für eine temporäre Stimmlippenaugmentation, wenn eine Erholung der Stimmlippenmotilität wahrscheinlich ist.