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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Einfache Direktnaht der perinealen Wunde nach zylindrischer abdomino-perinealer Rektumexstirpation nach Holm – eine Alternative zu Mesh oder Schwenklappenplastik.

Meeting Abstract

  • Wolfgang Thasler - Klinikum der LMU München, Chirurgische Klinik und Poliklinik Campus Großhadern, München
  • Michael Kasparek - Klinikum der LMU München, Chirurgische Klinik und Poliklinik Campus Großhadern, München
  • Hendrik Seeliger - Klinikum der LMU München, Chirurgische Klinik und Poliklinik Campus Großhadern, München
  • Mario Müller - Klinikum der LMU München, Chirurgische Klinik und Poliklinik Campus Großhadern, München
  • Karl-Walter Jauch - Klinikum der LMU München, Chirurgische Klinik und Poliklinik Campus Großhadern, München
  • Martin Kreis - Klinikum der LMU München, Chirurgische Klinik und Poliklinik Campus Großhadern, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch604

doi: 10.3205/12dgch604, urn:nbn:de:0183-12dgch6044

Published: April 23, 2012

© 2012 Thasler et al.
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Outline

Text

Einleitung: Die abdomino-perineale Rektumexstirpation ist im Vergleich zur sphinktererhaltenden anterioren Rektumresektion mit vermehrten Perforationen, R1-Resektionen und Lokalrezidiven vergesellschaftet. Die zylindrische abdomino-perineale Rektumexstirpation nach Holm schafft einen größeren zirkumferentiellen Weichteilmantel, wodurch sich aber auch der perineale Beckenbodendefekt vergrößert, so dass ein Verschluss mittels Schwenklappenplastik oder Einbringen eines Mesh üblich ist. Ziel dieser prospektiven Untersuchung war es zu klären, ob eine einfache perineale Direktnaht der Subkutis und Cutis nach der zylindrischen abdomino-perinealen Rektumexstirpation ausreichend ist.

Material und Methoden: 16 konsekutive Patienten (6 w, 10 m, Altersmedian 64 Jahre, von 27 bis 74), die sich zwischen November 2008 und Dezember 2010 einer zylindrischen abdomino-perinealen Rektumexstirpation unterzogen, wurden prospektiv dokumentiert. 10 von 16 Patienten erhielten eine neoadjuvante Radiochemotherapie. Die Nachbeobachtungszeit betrug 16±7 Monate.

Ergebnisse: Bei zwei Patienten lag postoperativ eine R1 Situation am zirkumferentiellen Resektionsrand vor. Sakrale Wundheilungsstörungen traten bei 6 von 16 Patienten (38 %) auf. Bei 5 Patienten konnte diese mit offener Wundbehandlung zur Abheilung gebracht werden, bei einem Patienten erfolgte eine Vakuumversiegelung. Zwei Patienten entwickelten einen Wundinfekt in der Laparotomiewunde (13 %). Ebenfalls zwei Patienten hatten persistierende Harnblasenentleerungsstörungen (13 %).

Schlussfolgerung: Die Rate an sakralen Wundheilungsstörungen nach zylindrischer abdomino-perinealer Rektumexstirpation ist hoch, jedoch konnten alle Wunden konservativ ausbehandelt werden und perineale Hernien traten im Beobachtungszeitraum nicht auf. Der Direktverschluß der sakralen Wunde nach zylindrischer Rektumexstirapation ist somit eine einfache Alternative zum aufwändigeren Verschluß mittels Mesh-Einlage oder Schwenklappenplastik.