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Rettungshubschraubertransport eines Verbrennungspatienten in ein deutsches regionales Verbrennungszentrum: Wer bedarf wirklich eines Fluges?
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Rettungshubschraubereinsätze spielen eine wertvolle Rolle im Transport kritisch kranker Patienten. Ziel dieser Studie ist die Überprüfung ob Patienten, welche per Rettungshubschraubereinsatz zur regionalen Verbrennungsversorgung verlegt werden, die nationalen Schwerbrandverletztenaufnahmekriterien erfüllen.
Material und Methoden: Retrospektive Studie von Patienten, welche im Schwerstbrandverletztenzentrum Bergmannsheil in Bochum im Zeitraum von 1,5 Jahren behandelt wurden.
Ergebnisse: 33 Schwerbrandverletzte wurden mittels Rettungshubschrauber während des Beobachtungszeitraumes zu verlegt. Das Alter der Patienten lag zwischen 38,4±17,6 Jahren, bei einer geschätzten Körperoberflächenverbrennung von 36,3±26,3 %TBSA. Sieben Patienten haben das Trauma nicht überlebt. Die Zuverlegungsentfernung betrug zwischen 94,0±46,4 Kilometern. Alle Patienten wurden entsprechend den nationalen Richtlinien für Schwerbrandverletze angemessen in ein Verbrennungszentrum verlegt, jedoch zeigte sich in 7 Fällen (23,3%) ein Rettungshubschraubertransport als nicht medizinisch indiziert, wobei eine Verlegung über Land in diesem Falle die angemessenere Verlegungsoption ohne Reduktion der Patientensicherheit und Versorgungsqualität des Traumas.
Schlussfolgerung: Rettungshubschraubereinsätze bieten in ausgewählten Fällen eine schnelle und effektive Möglichkeit, Patienten in ein regionales Verbrennungszentrum zu verlegen. Es gibt nur eine limitierte Datenerhebung über vorteilhaftere Effekte einer Hubschrauberverlegung, zudem käme ein Überlebensvorteil nur schwerstverletzten Patienten zu Gute. Wir schlagen daher Einsatzkriterien für Rettungshubschrauberverlegungen schwerbrandverletzter Patienten zur Maximierung des Nutzens und zur Reduktion unnötiger Flüge.