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Verbesserte Magenentleerung nach Pylorus-erhaltender Pankreaskopfresektion durch Verwendung einer langen Jejunumschlinge und einer Fußpunktanastomose.
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Die Pylorus-erhaltende Pankreaskopfresektion ist der Gold Standard in der chirurgischen Therapie von Tumoren des Pankreaskopfes. Trotz der Vorteile dieses Verfahrens gegenüber der klassischen Whipple-Operation bleiben zwei Probleme: verzögerte Magenentleerung und biliärer Reflux. Verzögerte Magenentleerung tritt bei 33-47 % der Patienten in large volume Zentren auf. Ziel dieser retrospektiven Studie war es, den Einfluß der Schlingenlänge und einer Fußpunktanastomose auf die postoperative Magenentleerung zu untersuchen.
Material und Methoden: Zwischen August 2004 und Dezember 2009 wurde bei 87 Patienten wegen gut- und bösartiger Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse eine Pylorus-erhaltende Duodenopankreatektomie (PPDP) durchgeführt. Bei 36 Patienten wurde die klassische OP-Technik nach Longmire-Traverso mit einer kurzen (<30 cm) Schlinge zwischen biliodigestiver und duodenaler Anastomose eingesetzt (Gruppe A), bei 24 Patienten eine lange Schlinge (>50 cm; Gruppe B) und bei 27 eine lange Schlinge kombiniert mit einer Jejuno-Jejunostomie als Fußpunktanastomose (Gruppe C). In diesen Gruppen wurde die Rate an postoperativen Magenentleerungstörugen nach den Kriterien der ISGPS (2007) entsprechend folgender Kriterien ausgewertet: Verbleiben einer Magensonde für mehr als 4 Tage postop., Wiedereinführen einer Magensonde nach dem 3. postoperativen Tag oder Unmöglichkeit fester Nahrungsaufnahme nach Tag 7.
Ergebnisse: Während in Gruppe A mit klassischer Rekonstruktionstechnik 47 % der Patienten eine postoperative Magenentleerungsstörung aufwiesen konnte diese Rate durch Verwendung einer langen Schlinge (Gruppe B) auf 29 % verringert werden. Eine weitere Reduktion der Magenentleerungsstörungen auf 15 % wurde durch Verwendung einer Fußpunktanastomose 10 cm distal der Duodeno-Jejunostomie erreicht (Gruppe C). Zusätzlich zu diesen Effekten wurde bei keinem Patienten mit einer langen Schlinge (Gruppen B, C) ein biliärer Reflux festgestellt.
Schlussfolgerung: Durch Verwendung einer langen Jejunumschlinge und einer Fußpunktanastomose konnten die Rate an postoperativen Magenentleerungsstörungen nach PPDP vermindert und die Rekonvaleszenz der Patienten beschleunigt werden.