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Senkung der Pankreasfistelrate durch Abdeckung des Resektionsrandes mittels Lig. Falciforme-Plastik bei Pankreaslinksresektionen
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Pankreasfisteln sind die Hauptkomplikation nach Pankreaslinksresektionen (PL). Bisher konnte die Fistelrate auch unter Nutzung verschiedener chirurgischer Techniken nicht signifikant gesenkt werden und liegt weiterhin bei bis zu 60 %. Die aktuelle Studie untersucht, ob die Abdeckung des Resektionsrandes mit autologem Gewebe zu einer Reduktion der Fistelrate führt.
Material und Methoden: Bei 117 Patienten wurde in der Universitätschirurgie Heidelberg zwischen 05/2009 und 09/2010 eine PL durchgeführt. Wir evaluierten prospektiv die Effekte der zusätzlichen Abdeckung des Pankreasresektionsrandes mit autologem peritonealem Gewebe in Hinblick auf die Pankreasfistelrate (ISGPF-Definition), die Morbidität, die Mortalität, die Aufenthaltsdauer und die Behandlungskosten. In 73 Fällen wurde eine Abdeckung durchgeführt (Falciforme-Plastik n=64; Dünndarm n=7; Magen n=2). Bei den übrigen Patienten wurde neben dem Verschluss durch Naht oder Stapler keine weitere Abdeckung vorgenommen.
Ergebnisse: Die Fistelrate der klinisch relevanten Typ B und C Fisteln konnte durch die Abdeckung des Resektionsrandes signifikant gesenkt werden (Typ B:7% vs. 9%; Typ C: 7% vs 25%; p<0,002). Die Mortalität in der Gruppe mit Abdeckung lag bei 0 % (vs. 4,5 % in der Kontrollgruppe, n.s.). Die Krankenhausverweildauer von Fistelpatienten mit Abdeckung des Resektionsrandes war signifikant kürzer (p<0,02) und die Kosten signifikant niedriger (p<0,001) im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Schlussfolgerung: Die Abdeckung des Pankreasresektionsrandes mit autologem peritonealem Gewebe nach PL senkt die Rate klinisch relevanter Pankreasfisteln, die Krankenhausverweildauer und die Behandlungskosten.