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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Vitalitätsvergleich autologer Fetttransplantate – Vergleich verschiedener Techniken

Meeting Abstract

  • Christian Herold - MH Hannover, Plastische Hand und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Philipp Utz - MH Hannover, Plastische Hand und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Michael Pflaum - Medizinische Hochschule Hannover, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Mathias Wilhelmi - Medizinische Hochschule Hannover, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • Hans-Oliver Reneekampff - MH Hannover, Plastische Hand und Wiederherstellungschirurgie, Hannover
  • Peter M Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische Hand und Wiederherstellungschirurgie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch337

doi: 10.3205/12dgch337, urn:nbn:de:0183-12dgch3379

Published: April 23, 2012

© 2012 Herold et al.
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Einleitung: Es bestehen verschiedenste Modifikationen in der klinischen Durchführung der autologen Fetttransplantation, welche sich unter anderem darin unterscheiden, ob eine Zentrifugation stattfindet.

Material und Methoden: An neun Patienten wurden Fetttransplantatsgewinnungen mit der Coleman Methode und mit dem Tissu Trans System (Shippert Methode) durchgeführt und mithilfe eines funktionellen Vitalitätstests (WST-8 Test) und zusätzlich mit einem Membranintegritätstest (Propidiumiodid/Annexin V Test) in vitro untersucht.

Ergebnisse: Die Fettgewebsgewinnung ist mit dem Tissu Trans System doppelt so schnell wie mit der Coleman Technik. Die FACS Untersuchungen des Propidiumiodid/Annexin V Tests ergaben einen nahezu gleich hohen Anteil vitaler Zellen mit beiden Systemen. Die Analyse mit dem WST-8 Test ergab, dass die mit der Colemantechnik gewonnenen Proben signifikant höhere Extinktionswerte, einer höheren Anzahl vitaler Zellen entsprechend, als die mit dem Tissu Trans System gewonnen Proben hatten. Natives Fettgewebe enthielt bei beiden Tests die höchste Anzahl vitaler Zellen. Durch die Zentrifugation wurde das Fettgewebe im Vergleich zum manuell gewonnenen Aspirat bei der Coleman Technik auf in Drittel konzentriert und enthielt somit insgesamt deutlich mehr Zellen pro Volumeneinheit.

Schlussfolgerung: Auf das Nettotransplantat bezogen liefert die Colemantechnik in vitro eine höhere Anzahl vitaler Zellen als das Tissu Trans System. Eine höhere Anzahl vitaler Zellen im Vergleich zum unverändert injizierten Fett, welches mit der Tissu Trans Methode gewonnen wird, ist auch durch die Verdichtung des Fettgewebes durch Zentrifugation bei der Coleman Methode bedingt. Der Faktor an Kondensierung des Gewebes mit der Coleman Technik im Vergleich zum Tissu Trans System übertrifft bei weitem den Faktor an höherer Vitalität. Insgesamt liegen die Vorteile des Tissu Trans Systems in der einfacheren und schnelleren Fettgewebsgewinnung, so dass es sich anbietet, es für größere benötigte Transplantatvolumina zu nutzen. Bei Anwendungen im Gesicht, wo ein möglichst reines Fetttransplantat bei den geringen notwendigen Injektionsvolumina benötigt wird und die deutlich langwierigere Fettgewebsgewinnung aufgrund der geringen Menge unbedeutend ist, könnte die Coleman Technik besser geeignet sein.

Oben angeführte Ergebnisse wurden bereits im folgenden Medium veröffentlicht:

Herold C, Pflaum M, Utz P, Wilhelmi M, Rennekampff HO, Vogt PM. [Viability of autologous fat grafts harvested with the Coleman technique and the tissu transsystem (shippert method): a comparative study]. Handchir Mikrochir Plast Chir. 2011 Dec;43(6):361-7. doi: 10.1055/s-0031-1284380.