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Zweitkarzinome bei Patienten mit sporadischen neuroendokrinen Tumoren
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Published: | April 23, 2012 |
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Einleitung: Die Inzidenz neuroendokriner Tumore (NETs) des gastro-entero-pankreatischen (GEP) Systems hat sich in den letzten Jahren aufgrund der verbesserten diagnostischen Techniken, eines besseren Verständnisses dieser sehr speziellen Tumorentität und aufgrund der sich zunehmend ausbreitenden Netzwerke erhöht.
Zudem ist in der letzten Zeit von verschiedenen Autoren über ein erhöhtes Risiko für Patienten mit einem GEP-NET berichtet worden, ein Zweitmalignom im Laufe Ihrer Erkrankung zu entwickeln. Unsere Studie untersucht die Koinzidenz eines GEP-NET mit einem Zweitmalignom in einem großen Patientenkollektiv.
Material und Methoden: Wir haben eine retrospektive Aufarbeitung von insgesamt 161 Patienten (85 Frauen und 76 Männern) mit einem GEP-NET, welche unterschiedlich lokalisiert waren, durchgeführt. Wir haben hierbei die klinischen Daten aller Patienten, unterschiedliche Tumorklassifikation-Systeme (TNM/WHO), das Grading und das MIB1/Ki67-Level, sowie die Follow-Up-Daten aufgearbeitet und analysiert.
Ergebnisse: Von diesen 161 Patienten hatten 143 Patienten eine sporadische Tumorerkrankung. In dieser Gruppe ließen sich dann 15 Patienten (10,49%) mit einem Zweittumor eruieren. Das mittlere Alter zur Operation des GEP-NET betrug 65 Jahre, wohingegen das mittlere Alter bei den Zweittumoren 59 Jahre betrug. Die mittlere Follow-Up-Zeit betrug 61 Monate. Das Risiko einen Zweittumor zu entwickeln war in der Gruppe der Patienten mit einem NET der Lunge (60 %) bzw. des Magens (50%) am höchsten. Insgesamt haben wir sehr unterschiedliche Zweittumore der 15 Patienten (3x ein Mammatumor, 2x ein Kolontumor und je 1x ein Schilddrüsen-, hepatozelluläres und Prostatatumor, ein Lungentumor, ein Magen- and Ösophagustumor, ein Gallenblasentumor, ein Teratom, ein Basaliom, ein Meningiom und Haemangioblastom mit jeweils einem Rezidiv) gesehen.
Schlussfolgerung: Unsere Daten lassen vermuten, dass in dieser speziellen Patientengruppe mit GEP-NET das Risiko einen Zweittumor zu entwickeln größer ist als in der Normalbevölkerung. Daher benötigen diese Patienten um so mehr ein kontinuierliches und detailliertes Follow-Up. Die Gründe für die erhöhte Inzidenz von Zweittumoren bei Patienten mit einem GEP-NET sollte in weiteren Untersuchung noch näher beleuchtet werden.