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82nd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Einfluss von Cyclooxygenase-Hemmern auf Überlebensdaten von Patienten mit Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereiches

Meeting Abstract

  • Julia Bremer - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie CAU Kiel, Kiel
  • Saskia Pfannenschmidt - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie CAU Kiel, Kiel
  • Tania Fischer - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie CAU Kiel, Kiel
  • corresponding author Markus Hoffmann - Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie CAU Kiel, Kiel

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod170

doi: 10.3205/11hnod170, urn:nbn:de:0183-11hnod1709

Published: April 19, 2011

© 2011 Bremer et al.
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Die Cyclooxygenase (COX) ist das katalysierende Enzym der Prostaglandinsynthese. Es werden zwei Isoenzyme unterschieden: COX-1 und COX-2. COX-Hemmer sind medikamentöse Inhibitoren, die zu einer antiphlogistischen, -thrombotischen und analgesierenden Wirkung führen.

Tiermodellversuche beschreiben eine Beteiligung des Enzyms an der Angio- und Karzinogenese bei unterschiedlichen Tumoren; eine Hemmung der COX-2 führt zu einer Reduktion von Tumorwachstum und Metastasierung. Über die Wirkung von COX-Hemmern auf Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich (HNSCC) liegen bisher kaum Ergebnisse vor.

Es wurden Daten von 723 Patienten (männlich, n=601; weiblich, n=122) mit HNSCC aus den Jahren 1998–2008 retrospektiv untersucht und ausgewertet.

168/723 (23%) Patienten haben COX-Hemmer eingenommen, davon 79% den unselektiven COX-Hemmer Aspirin®. Die Verteilung war bei den unterschiedlichen anatomischen Tumorlokalisationen vergleichbar.

Der statistische Vergleich der kumulativen Überlebensraten erfolgte mittels des nichtparametrischen Log-rank-Tests. Die Daten wurden graphisch durch Kaplan-Meier-Kurven in Abhängigkeit von der COX-Einnahme hinsichtlich des rezidivfreien- und des Gesamtüberlebens abgebildet.

Die Ergebnisse zeigen keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der Überlebenszeit unter Berücksichtigung der Einnahme von COX-Hemmern (p=,265), auch lässt sich kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Dauer der COX-Hemmer-Einnahme auf die Überlebenszeit feststellen (p=,717).

Dennoch sollten die genauen Mechanismen, die in den Zelllinien- und Tierversuchsmodellen zu den beschriebenen Effekten führen, trotz bisher fehlender Übertragung auf die Überlebenszeit weiter analysiert werden, da Erkenntnisse zu neuen Therapieansätzen führen können.