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MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

Beurteilung der Qualität der stationären Versorgung von Herzinfarktpatienten in Berlin auf der Basis von Routinedaten (AOK Nordost) und Daten des Berliner Herzinfarktregisters (BHIR)

Meeting Abstract

  • Birga Maier - TU Berlin, Berlin
  • Steffen Behrens - Vivantes Humboldt Klinikum, Berlin
  • Reinhard Busse - TU Berlin, Berlin
  • Leonhard Bruch - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin
  • Andrea Sitsch - AOK Nordost, Berlin
  • Dagmar Schmidt - AOK Nordost, Berlin
  • Helmut Schühlen - Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum, Berlin
  • Roland Thieme - Jüdisches Krankenhaus, Berlin
  • Heinz Theres - Charité Mitte, Berlin
  • Karl Wegscheider - UKE Hamburg, Hamburg

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds303

doi: 10.3205/11gmds303, urn:nbn:de:0183-11gmds3031

Published: September 20, 2011

© 2011 Maier et al.
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Text

Hintergrund: Die Erhebung von Primärdaten zur Beurteilung der Qualität der Versorgung stellt zwar nach wie vor den Goldstandard dar, wird aber als teuer und aufwendig angesehen, wenn zuverlässige und valide Aussagen über große Patientenkollektive und über verschiedene Erkrankungen getroffen werden sollen. In der neueren Diskussion wird deshalb gefordert, zur Beurteilung der Qualität der Versorgung auf existierende Routinedatensätze der Krankenkassen zurückzugreifen, um die Kosten und die Aufwendigkeit, die bei Primärdatenerhebung entstehen, zu reduzieren.

In unserer Studie werden deshalb die Daten der bei der AOK Nordost versicherten Berliner Herzinfarktpatientinnen und -patienten mit den Daten aus dem Berliner Herzinfarktregister (Register zur Qualitätssicherung) verglichen, um in Erfahrung zu bringen, unter welchen Bedingungen Routinedaten zur Beurteilung der Qualität der Versorgung eingesetzt werden können.

Methoden: In der geplanten Studie sollen die Routinedaten der AOK-Nordost mit den Primärdaten des klinischen Berliner Herzinfarktregisters aus den Jahren 2009-2011 verglichen werden. Dazu werden zuerst beide Datensätze beschrieben und getrennt analysiert. Im 2. Schritt werden diejenigen Patienten zusammengeführt, bei denen davon auszugehen ist, dass es sich bei demselben Aufnahmedatum und derselben Aufnahmeuhrzeit, sowie demselben Alter und Geschlecht um identische Patienten handelt, die in beiden Datensätzen registriert sind. Im 3. Schritt werden die Daten für die „zusammengeführten“ Patienten verglichen, das Maß der Übereinstimmung (Kappa Koeffizient) wird bestimmt und eine Analyse des Mismatch wird erstellt, um die dem Mismatch zugrunde liegen Mechanismen besser verstehen und den resultierenden Einfluss auf ein prädiktives Modell besser bestimmen zu können. Im 4. Schritt werden die Daten für die „zusammengeführten“ Patienten in einem neuen Datensatz vereinigt und gemeinsam analysiert.

Ziele der Studie: Die Studie dient der Weiterentwicklung des methodischen Rüstzeugs und der Bewertung der Qualitätssicherung mit Routinedaten, deren Validität für diesen Zweck bisher nicht überprüft wurden. Mit unserer Studie ist es möglich, den Routinedatensatz für eine bestimmte Patientenpopulation mit einem Primärdatensatz, in dem die Daten zum Zweck der Qualitätssicherung erhoben werden, zu vergleichen.

Mit einer Zusammenführung beider Datensätze sollen weiterhin neue Erkenntnisse zu Kurz- und Langzeit-Überleben von Herzinfarktpatienten und -patientinnen gewonnen werden.


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