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Prävalenz von PPI-Einnahme unter Medizinstudierenden an der Medizinischen Universität Graz – gibt es einen Gender-Unterschied?
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Published: | September 26, 2011 |
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Fragestellung: Wir untersuchten die Häufigkeit von Protonenpumpeninhibitor-Einnahmen unter Medizinstudierenden, um einen objektiven Parameter für den Grad der individuellen körperlichen und psychischen Belastung im Rahmen des Medizinstudiums zu erhalten.
Methoden: Mithilfe eines elf Punkte umfassenden Fragebogens wurden 300 Medizinstudierende (n=111 ♂, n=189 ♀; Ø Alter 22 Jahre, range 18-27) unterschiedlicher Semester (range 4-10) zu Lernstress-assoziierten Magenbeschwerden, Lernstress, Lebensqualität, allgemeine Zufriedenheit, Lebensgewohnheiten und der Einnahme von PPI befragt. Zu jeder Frage konnten die Studierenden die am besten passendste Antwort ankreuzen.
Ergebnisse: Magenbeschwerden aufgrund von Lernstress im Studium gaben 191 der 300 Befragten an (64%). Dabei handelte es sich in 71 Fällen um ♂ Befragte (= 64% der ♂ Befragten) und in 120 Fällen um ♀ Studierende (= 63% der ♀ Befragten). Von den 191 Befragten mit Magenschmerzen gaben 145 (76%) an, dass die Schmerzen länger als eine Woche/kürzer als zwei Wochen andauerten (n=31 ♂, n=114 ♀). PPI wurden in der Gruppe der Befragten, die länger als eine Woche/kürzer als zwei Wochen an Magenschmerzen litten, in 126 (87%) Fällen zur symptomatischen Therapie eingenommen (♂ n=21, ♀ n=105; Ø Alter 21 Jahre, range 18-25).
Schlussfolgerung: Die Prävalenz von Lernstress-assoziierten Magenschmerzen ist mit 64% der Befragten höher als erwartet. Vor allem die Dauer der Schmerzen von länger als einer Woche in 76% der Fälle, die ebenfalls hohe Prävalenz von PPI-Einnahmen (87%) unter diesen Befragten und die Tatsache, dass in der Gruppe mit Lernstress-assoziierten Magenschmerzen von länger als einer Woche/kürzer als zwei Wochen vor allem ♀ Studierende zu finden sind (79%) und Studentinnen diesbezüglich eine höhere Bereitschaft zur Einnahme von PPI (83%), sollte weiter untersucht werden, um möglichen weiteren negativen Einflussnahmen alternativer Kompensationsmöglichkeiten mithilfe präventiver Maßnahmen zu begegnen.