gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

05.10. - 08.10.2011, München

Gibt es systematische Unterschiede zwischen Studierenden aus Regel- und Modellstudiengang hinsichtlich der Studienvoraussetzungen oder Zukunftspläne? Ergebnisse einer Querschnittsbefragung unter Medizinstudierenden

Poster

  • corresponding author presenting/speaker Bert Huenges - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Allgemeinmedizin, Bochum, Deutschland
  • author presenting/speaker Linda Freese - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Allgemeinmedizin, Bochum, Deutschland
  • author Thorsten Schäfer - Ruhr-Universität Bochum, Zentrum für Medizinische Lehre, Bochum, Deutschland
  • author Herbert Rusche - Ruhr-Universität Bochum, Abteilung für Allgemeinmedizin, Bochum, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma214

doi: 10.3205/11gma214, urn:nbn:de:0183-11gma2147

Published: September 26, 2011

© 2011 Huenges et al.
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Text

Fragestellung: Regel- (RSM) und Modellstudiengang (MSM) Medizin der Ruhr- Universität Bochum unterscheiden sich im curricularen Aufbau; die Zulassung zum kleineren MSM erfolgt über ein Losverfahren nach Bewerbung durch die Studierenden.

Unklar ist bislang, ob sich die Studierenden des MSM systematisch von Studierenden des RSM unterscheiden, bzw. ob die Möglichkeit zur gesonderten Bewerbung neben curricularen Aspekten Einfluss auf das Outcome der Studierenden haben könnten.

Methoden: Im Rahmen einer medizinischen Doktorarbeit zur Motivation im Medizinstudium wurden Studierende aus MSM und RSM in einer Onlinebefragung zu Studienvoraussetzungen und Zukunftsplänen gefragt.

Ergebnisse: Zur Auswertung kamen 345 Teilnehmer aller Studienabschnitte, die den Fragebogen komplett beantwortet haben (79 MSM und 266 RSM).

Beide Gruppen unterscheiden sich nicht signifikant in der Verteilung der Geschlechter und Studienjahre.

Es fanden sich keine signifikanten Unterschiede im Familienstand, in der Dauer des Wunsches, Medizin zu studieren, Bildungsstand der Eltern und Herkunft aus Arztfamilien.

Allerdings waren die befragten Studierenden des MSM zu Studienbeginn im Durchschnitt 1,7 Jahre älter als Studierende des RSM, der Anteil derjenigen mit abgeschlossener Berufsausbildung ist deutlich höher (41% vs. 25%; bzw. 35% vs. 22% in medizinisch-pflegerischem Bereich).

In der durchschnittlichen Abiturnote zeigt sich in der untersuchten Gruppe in der einfaktoriellen ANOVA ein signifikanter Unterschied zwischen RSM (1,86) und MSM (2,02).

Der Anteil der Studenten mit dem Hobby „Musik“ ist im MSM höher (71% vs. 60%) bei anderen Hobbies fanden sich keine signifikanten Unterschiede. Ebenso fanden sich keine Unterschiede im Anteil derjenigen die sozial oder ehrenamtlich engagiert sind.

Das zur Verfügung stehende Geld pro Monat und der Umfang des Arbeitens neben dem Studium unterscheiden sich nicht zwischen beiden Gruppen.

Hinsichtlich der Zukunftspläne zeigen sich im Gruppenvergleich via Chi²-Test signifikante Unterschiede in den im Anteil derjenigen, die planen, angestellt tätig zu werden (MSM 57%, RSM 39%) und im Anteil derjenigen, die eine leitende Position anstreben (MSM 9 %, RSM 18%).

Keine Unterschiede zwischen den Gruppen fanden sich im angestrebten Arbeitsfeld (Praxis vs. Krankenhaus vs. sonstige), im Anteil derjenigen, die eine wissenschaftliche Tätigkeit anstreben, eine Teilzeittätigkeit bzw. Babypause planen und im angestrebten Tätigkeitsfeld (konservativ, operativ oder patientenferne Berufe).

Schlussfolgerung: Die untersuchte Stichprobe weist auf Unterschiede in beiden Kohorten hin, die in Zusammenschau mit dem Outcome von MSM vs. RSM berücksichtigt werden müssen. Ergebnisse der Untersuchung zur Studienmotivation stehen noch aus.

Limitation der Untersuchung ist die vergleichsweise kleine Stichprobe, so dass systematische Störeffekte nicht ausgeschlossen werden können und weitere systematische Unterschiede bestehen könnten, die hier nicht erfasst wurden.