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Trabekular Metall in der Hüftrevisionschirurgie - Erste kurzfristige Ergebnisse
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Published: | October 18, 2011 |
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Fragestellung: Die knöcherne Defektrekonstruktion in der Hüftendoprothesen Wechsel Situation stellt in der Defektsituation ein komplexes Problem dar. Neben der Defektauffüllung mittels Allograftauffüllung und Stützringapplikation, wurden in der Vergangenheit längsovale Revisionspfannen oder Jumbopfannen in der Rekonstruktion genutzt. Neuere zementfreie Revisions Implantate, nutzen die Modularität mit Wedges und Augments um die Defektsituation zu rekonstruieren. Cavitäre - wie auch segmentale Defekte können rekonstruiert werden. Durch die spongiöse Oberfläche der TM® Pfanne wird die Primärstabilität optimiert und ein sekundäres Einwachsen der Prothese verbessert. Durch die modulare Inlay Wahl mit Überhöhungen von bis zu 20° ist bei einem 32er Kopf die Luxationsneigung auch bei mehrfachen Voroperationen minimiert.
Methodik: 66 Revisionsoperationen bei aseptisch oder septisch bedingter Lockerung wurden mit einem mindest Nachuntersuchungszeitraum von 12 Monaten prospektiv analysiert. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation betrug 61,2 Jahre (46-78 Jahre). Der durchschnittliche Nachbeobachtungszeitraum betrug 25 Monate. Neben dem klinischen Befund wurde die azetabuläre Defektsituation nach Paprosky, die Rekonstruktion des Rotationszentrums, die Migration der Revisionspfanne im postoperativen Verlauf analysiert. In 14 Fällen lag zum Zeitpunkt der Operation ein Defektstadium Typ 2a-b, in 21 Fällen ein Typ 2c nach Paprosky vor. In 31 Fällen lag ein azetabulärer Defekttyp Typ 3a und b vor. In diesen Fällen war eine Defektrekonstruktion mittels modularer Wedge oder Augment Anlagerung erforderlich.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In einem Fall erfolgte die frühzeitige Revision aufgrund rezidivierender Instabilität nach 4- maliger Voroperation. Ein Wechsel der Revisionspfanne auf eine bipolare Pfanne wurde durchgeführt um die Stabilität zu erhalten. Keine Pfanne musste im kurzfristigen Nachuntersuchungszeitraum aufgrund septisch oder aseptisch bedingter Lockerung nachoperiert werden. Bei den operierten Patienten konnte der präoperative Harris-Hip-Score von durchschnittlich 36,5 Punkten (7,5-78) auf 78,5 Punkte (65-98) verbessert werden. Ein Zusammenhang zwischen prä- und postoperativen klinischen Befund und dem Grad des azetabulären Defektes konnte nicht festgestellt werden. In 78% der durchgeführten Revisionen konnte das primäre Rotationszentrum des Hüftgelenkes rekonstruiert werden. Auch bei höhergradigen Defekten mit einer Anlagerung hemispherischen Pfanne TM® von unter 50% an den autologen Knochen oder segmentalen Defekten sind die kurzfristigen Ergebnisse mit diesem zementfreien Revisions System zufriedenstellend. Inwiefern die Oberflächenstruktur der Revisionspfanne, die mit einer hohen sekundären Osseointegration vereinbar ist, eine Explantation beeinträchtigt, bleibt fraglich.