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Femorale Insertion des medialen patellofemoralen Ligaments in Relation zur distalen femoralen Epiphysenfuge
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Published: | October 18, 2011 |
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Fragestellung: Ziel der Studie war die Bestimmung der Insertion des medialen patellofemoralen Ligaments (MPFL) in Bezug zur distalen femoralen Epiphysenfuge. Hierfür wurden streng seitliche Röntgenaufnahmen des Kniegelenkes von Kindern und Adoleszenten unter Berücksichtigung der komplexen Anatomie der Epiphsyenfuge untersucht. Unsere Hypothese war, dass die femorale Insertion des MPFL distal der Wachstumsfuge liegt.
Methodik: Es wurden antero-posteriore (ap) und streng seitliche, digitalisierte Röntgenaufnahmen (PACS, Agfa IMPAX) von 27 Patienten mit einer Anamnese einer patellofemoralen Instabilität untersucht. Um die femorale Insertion des MPFL festzulegen, wurden die Methoden von Schöttle et al. und Redfern et al. unabhängig voneinander angewendet. Zur Beurteilung der Konkavität der Epiphysenfuge wurde in der ap-Röntgenebene die Distanz von deren medialster Stelle zum zentralen Teil der Epiphysenfuge gemessen. Von dieser gemessenen Distanz wurde die nach Schöttle et al. und Redfern et al. ermittelte Position subtrahiert und in der ap-Ebene die Relation zur distalen femoralen Epiphysenfuge bestimmt.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die gemittelete Projektion des Ursprungs des MPFL entsprechend den Messungen in der seitlichen Ebene lag 3,3 mm (1,2-5,8 mm) proximal der Epiphysenfuge. Die mittlere Distanz zwischen dem medialsten Teil der Fuge und der Epiphysenfugen-Ebene auf den ap-Röntgenaufnahmen war 9,8 mm (4,1-12,0 mm). Der Ursprung des MPFL wurde mittels Subtraktion oben genannter Messwerte mit 6,5 mm (4,1-8,5 mm) distal der femoralen Epiphysenfuge berechnet.
Unter Berücksichtigung der Konkavität der distalen femoralen Epiphysenfuge kann eine distal der Fuge gelegene Insertion des MPFL angenommen werden. Dies muss bei einer operativen Rekontruktion des MPFL bei Kindern und Adoleszenten mit offenen Wachstumsfugen beachtet, da eine zu proximale Insertion des MPFL bei Beugung des Kniegelenkes eine ungewollt hohe Spannung des Transplantates erzeugt.