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Patientensicherheit in der Chirurgie – von der Theorie zur Praxis
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Instrumente zur Patientensicherheit rücken zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses. In der Chirurgie sind unerwünschte Ereignisse aufgrund von tiefgreifenden Folgen für Patienten, Behandler und Klinikträger von enormer Relevanz.
Material und Methoden: In unserer Klinik erfolgte die Entwicklung und Etablierung eines Konzeptes zur Gewährleistung der Patientensicherheit. Im Rahmen einer Pilotphase sollten anschließend die Durchführbarkeit und Akzeptanz überprüft und die Umstrukturierung kritisch evaluiert werden. Primär erfolgte die Einführung von Patientenarmbändern, im Weiteren wurden u.a. OP-Checklisten, Markierung, aktive Befragung und das Team-Time-Out etabliert und das Vorgehen über Verfahrensanweisungen, Kitteltaschenflyer und Poster gefestigt. Die Evaluation erfolgte im Anschluss mittels Fragebögen (Patienten, Pflege, Ärzte). Unerwünschte Ereignisse wurden durch Spiegelung mit dem CIRS erfasst.
Ergebnisse: Von 56 befragten Patienten beurteilten 98,2% das Sicherheitssystem als „gut“ bis „sehr gut“. 84% gaben ein verstärktes Sicherheitsgefühl an. Zudem wies die Befragung die tatsächliche Durchführung der einzelnen Sicherungsmaßnahmen nach. Die Befragung von 69 Mitarbeitern legte den hohen Anteil an mindestens einem miterlebten unerwünschten Ereignis in der Vergangenheit offen (55%). 72,5% der Mitarbeiter beurteilten das neue System als „gut“ bis „sehr gut“. Die Auswertung des Fehlermanagements ergab einen deutlichen Rückgang unerwünschter Ereignisse. Seit Einführung der Maßnahmen konnten Verwechslungen (Identität, Eingriffs- oder Seitenverw.) ausgeschlossen werden.
Schlussfolgerung: Die hohe Akzeptanz der Maßnahmen gewährleistet einen reibungslosen Ablauf unter Identifikation mit den Konzeptinhalten. Die Evaluation unter Einbeziehung des CIRS konnte die positiven Auswirkungen auf der Ereignisebene konkretisieren.